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26.07.2022  ·  Wärme
Den Sommer nutzen und jetzt die Heizung für den Winter optimieren

Gemeinsam rufen die Verbraucherzentrale NRW und der nordrhein-westfälische Landesfachverband Sanitär Heizung Klima (FVSHK NRW) dazu auf die Sommerzeit zu nutzen, um vorhandene Heizungsanlagen zu optimieren.

Gerade lässt die Energiekrise die Energiepreise explodieren. Bundesminister Robert Habeck und die Bundesnetzagentur appellieren zum Energiesparen, um gut über den kommenden Winter zu kommen. Dabei können bereits kleine Maßnahmen große Einsparungen erzielen. „Die Sommerzeit ist ohnehin die optimale Zeit für die Wartung und Optimierung der Heizung", so der Hauptgeschäftsführer des FVSHK NRW, Hans-Peter Sproten. „Durch die optimale Einstellung der Regelung und insbesondere durch den hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage und der Heizkörper lassen sich bis zu 20 Prozent der Heizenergie einsparen" so Sproten weiter.

Auch der Einsatz einer neuen elektronischen Heizungsumwälzpumpe spart bis zu 80 Prozent Strom und macht sich schnell bezahlt – zusätzlich kann der Einbau in vielen Fällen sogar noch gefördert werden. Zwar ist das Handwerk derzeit gut versorgt mit Aufträgen, aber wegen Lieferproblemen muss gerade so mancher Heizungstausch verschoben werden und es bleibt Zeit für die kleineren aber wichtigen Wartungsarbeiten, erklärt Hans-Peter Sproten. „Unsere Fachbetriebe bringen noch weitere Spartipps mit und beraten natürlich auch zu langfristigen Maßnahmen gegen die Energiekrise", so Sproten.

Selbst ohne die Beauftragung eines Fachbetriebs können Verbraucher*innen eine Optimierung ihres Heizsystems in Eigenleistung erzielen. „Die nachträgliche Dämmung von Heizungsrohren, die schlecht oder gar ungedämmt sind, bringt schon einige Prozent Einsparung und kann mit etwas handwerklichem Geschick selbst gemacht werden", erklärt Energieexperte Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale NRW. Material hierfür gibt es in Baumärkten. Anschauliche Onlinevideos der Verbraucherzentrale NRW zeigen, wie es geht. „Auch der Austausch der Thermostatköpfe gegen geeignete elektronische, programmierbare Thermostate macht sich schon in wenigen Jahren bezahlt", so Reinhard Loch. Wer im Sommer schon Energie sparen will, kann auch bei der Warmwasserbereitung ansetzen: Der Einbau sparsamer Duschköpfe aus geeignetem Material, die Einstellung des Durchlauferhitzers auf ca. 38 Grad und die grundsätzliche Reduzierung des Warmwasserverbrauchs sind ebenfalls Maßnahmen, die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V. schnell für Einsparpotenzial sorgen und in Eigenleistung umgesetzt werden können.

20.07.2022  ·  Wärme
Thermostat richtig einstellen und Energie sparen

Das Heizen hat den größten Anteil am Energieverbrauch in privaten Haushalten. Deshalb können Verbraucher bei der Erwärmung in den eigenen vier Wänden am meisten Energie und somit auch Kosten sparen. Das funktioniert sogar ohne spezielle bauliche Maßnahmen oder hohe Investitionskosten.

Schon mit der richtigen Einstellung des Thermostatventils am Heizkörper lässt sich der Energieverbrauch spürbar senken. Dafür ist es wichtig zu wissen, wofür die Zahlen am Thermostat stehen. Die 5 entspricht einer Raumtemperatur von 28°C, die 1 entspricht 12°C. Schon beim Herunterdrehen von 4 auf 3 kann der Energieverbrauch um rund 20 Prozent gesenkt werden. Das entspricht der Absenkung der Raumtemperatur von 24 auf 20°C. Wichtig ist dabei, dass Räume nicht zu stark abkühlen, da sonst Schimmelgefahr besteht. Um dieser Gefahr vorzubeugen, sollten die Innentüren bei unterschiedlich stark beheizten Räumen geschlossen bleiben. Mit einem Hygrometer kann zusätzlich die Luftfeuchte in den Wohnräumen beobachtet werden.

Eine weitere Option zur Senkung des Energieverbrauchs ist eine sparsamere Heizungsregelung. So lässt sich z.B. die Vorlauftemperatur des Heizkessels über Nacht oder bei Abwesenheit senken. Darüber hinaus können die Heizzeiten verkürzt werden. So läuft die Heizung nur, wenn die Verbraucher auch tatsächlich zuhause sind. Schließlich kann noch die Heizgrenztemperatur gesenkt werden. Sie beeinflusst, ab welchen Außentemperaturen sich die Heizung einschaltet. Diese Maßnahme kann bis zu 15 Prozent Energieeinsparung bringen, und das auch in Häusern mit suboptimaler Wärmedämmung.

Wer die Heizungssteuerung zum Energiesparen verwendet, muss berücksichtigen, dass der Heizkomfort etwas sinken kann und im Winter darauf achten, dass die Wasserrohre in den Außenwänden nicht einfrieren.

15.07.2022  ·  Umwelt
Photovoltaikanlagen lohnen sich jetzt noch mehr

Photovoltaikanlagen liefern klimafreundlichen Strom und machen unabhängiger von den steigenden Energiekosten. Nun werden sie auch wirtschaftlich wieder attraktiver. Wer sich eine Solarstromanlage auf das Dach installieren lässt, erhält künftig eine höhere Einspeisevergütung.

Das hat der Bundestag Anfang Juli 2022 beschlossen. Gewinne von sechs Prozent pro Jahr sind auch bei vorsichtiger Kalkulation möglich. Darauf weist das Solar Cluster Baden-Württemberg hin. Dabei gilt: Je höher der Anteil des selbst verbrauchten Stroms ist, desto höher der Gesamtgewinn. Eine weitere Neuerung sind reine Volleinspeiseanlagen mit einer noch höheren Vergütung.Eine Photovoltaikanlage lohnt sich jetzt noch mehr: Der Strom vom Dach wird zum Teil selbst verbraucht, etwa für die Beleuchtung, elektrische Geräte und das Elektroauto. Das reduziert den eigenen Treibhausgas-Fußabdruck, verringert die Stromrechnung und entlastet die Stromnetze. Den Teil des Stroms, der nicht selbst verbraucht werden kann, speisen die Anlageneigentümer gegen eine Vergütung in das öffentliche Netz ein und leisten damit einen zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz.

Einspeisung und Eigenverbrauch attraktiver

Sowohl die Einspeisung als auch der Eigenverbrauch sind profitabler geworden. Stichwort Einspeisung: Photovoltaikanlagen erhalten 20 Jahre lang eine gleich bleibende Vergütung für jede eingespeiste Kilowattstunde Solarstrom. Der Vergütungssatz für Hausdachanlagen unter zehn Kilowatt installierter Leistung ist nun von 6,24 Cent auf 8,2 Cent pro Kilowattstunde eingespeisten Solarstrom gestiegen. Das ist ein Plus von 31 Prozent. Größere Anlagen bis 40 Kilowatt installierter Leistung erhalten für den über zehn Kilowatt hinausgehenden Anlagenteil statt 6,06 Cent pro Kilowattstunde jetzt 7,1 Cent. Das erhöht die Einnahmen der Anlage.

Positiv für künftige Anlageneigentümer ist außerdem, dass die monatliche Verringerung der Vergütung für Neuanlagen, genannt Degression, bis 2024 ausgesetzt ist und danach nur noch halbjährlich mit einem Prozent erfolgt. „Lieferengpässen und Handwerkermangel wird so Rechnung getragen", erklärt Pöter. „Aktuell dauert es von der Bestellung bis zur Lieferung mehr als ein halbes Jahr. Hauseigentümer können nun damit planen, dass die Vergütung bei Lieferung der Anlage immer noch gleich hoch ist."

Neben der Einspeisevergütung kommen weitere Einnahmen in Form von geringeren Stromkosten hinzu. Je nach Anlagengröße kann der Solarstrom vom Dach ohne weitere Maßnahmen wie etwa die Zeitsteuerung von Elektrogeräten 25 Prozent des Strombedarfs im Haushalt decken. Und dieser Eigenverbrauch ist äußerst lukrativ. Wer einen Teil des günstigen Solarstroms selbst verbraucht, spart den Kauf von teurem Strom aus dem Netz. Die Kosteneinsparung ist von rund 16 Cent netto pro Kilowattstunde im vergangenem Jahr auf rund 19 Cent gestiegen.

Anlagenkosten gestiegen, Strompreis aber auch

Die Gründe: Zwar sind die Anlagen in den vergangenen Monaten teurer geworden, jedoch hat sich auch die Rendite beim Eigenverbrauch aufgrund der gestiegenen Stromkosten erhöht. Kleine Photovoltaikanlagen mit zehn Kilowatt installierter Leistung kosten aktuell im Schnitt rund 1.400 Euro netto pro Kilowatt. Eine Kilowattstunde Solarstrom kostet demnach rund zwölf Cent, die Kilowattstunde vom Stromversoger dagegen rund 31 Cent netto. Anfang vergangenen Jahres lagen die Werte noch bei 10 Cent Erzeugungskosten und 26 Cent Strompreis. Mit Solarstrom vom Dach versorgt man sich jetzt also immer profitabler. Der Eigenverbrauch ist der Renditetreiber bei einer Photovoltaikanlage. Steigen künftig die Strompreise weiter, wird der Eigenverbrauch zudem immer lukrativer.

Eigentümer sollten daher möglichst viel Solarstrom selbst nutzen. Ein Beispiel sind elektronische Geräte mit Zeitschaltuhr wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler, die in der Mittagszeit laufen. Tagsüber aufgeladene Elektroautos können den Eigenverbrauch noch deutlicher erhöhen. Auch stationäre Solarstromspeicher im Haus steigern den Anteil des selbst genutzten Solarstroms, indem er mittags gespeichert und abends verbraucht wird. Sie und Elektroautos erhöhen den Anteil des eigenen Solarstroms am Stromverbrauch auf bis zu 60 Prozent. Die Abhängigkeit von steigenden Strompreisen sinkt also. Gut sind auch nach Ost und West ausgerichtete Dachflächen. Belegt man beide mit Photovoltaikmodulen, ergibt sich eine größere genutzte Dachfläche, in Summe also mehr Solarstrom und einen in die Morgen- und Abendstunden verlängerten Ertrag für eine höhere Deckung des Strombedarfs im Haus.

Mit größeren Anlagen für die Zukunft gerüstet

Bedacht werden sollte: Je mehr Kilowatt man auf das Dach packt, desto günstiger wird der Einkauf pro Kilowatt installierter Leitung. Anlagen mit deutlich über zehn Kilowatt installierter Leistung sind bereits für 1.200 Euro pro Kilowatt zu haben. Die Solarstromkosten sinken daher auf rund zehn, elf Cent pro Kilowattstunde. „Wer ein geeignetes Dach hat, sollte sich daher ruhig für eine größere Anlage entscheiden. Zwar ist sie etwas weniger profitabel, da auch die verbesserte Einspeisevergütung nicht ganz kostendeckend ist", sagt Pöter. „Hier sollten Hauseigentümer aber an die Zukunft denken und berücksichtigen, dass sie künftig verstärkt Wärmepumpen und Elektroautos nutzen werden. Das wiederum erhöht die äußerst profitable Selbstnutzung des Solarstroms und deckt einen größeren Teil des Strombedarfs im Haus ab. Dies ist auch die kostengünstigste Art, sich von Strompreiserhöhungen unabhängig zu machen." Wichtig ist daher, die Kapazität des Daches für die Solarmodule auszuschöpfen, diese machen inzwischen auch nur noch 40 Prozent der Kosten einer Solaranlage aus.

Weitere Neuerung: Volleinspeisung besser gefördert, Anlagenmix möglich

Wer sich dafür entscheidet, den gesamten Strom einzuspeisen, wird besonders gut gefördert – spart dann aber keinen Cent bei der Stromrechnung. Künftig gibt es also zwei Betreibermodelle mit einem jeweils unterschiedlichen Vergütungssatz, für Volleinspeisung und teilweisen Eigenverbrauch. Die Volleinspeisung rechnet sich vor allem, wenn man nur einen sehr geringen Stromverbrauch hat und daher nur ein kleiner Teil des erzeugten Stroms selbst genutzt werden kann, sowie bei großen Anlagen. Dieses Modell soll daher auch zu größeren Anlagen und zu einer besseren Dachausnutzung führen.

Bei der Volleinspeisung steigt die Vergütung für Anlagen unter zehn Kilowatt installierter Leistung von 6,24 Cent pro eingespeister Kilowattstunde auf 13,0 Cent – ein Anstieg auf rund das Doppelte. Bei Anlagen bis 40 Kilowatt sind es noch 10,9 Cent pro Kilowattstunde für den über zehn Kilowatt hinausgehenden Anlagenteil. Auch ohne den lukrativen Eigenverbrauch ergibt die Volleinspeisung Gewinn, da die Erzeugungskosten bei lediglich zehn bis zwölf Cent pro Kilowattstunde liegen.

Interessant ist auch das neue Flexi-Modell: Anlageneigentümer können vor jedem Kalenderjahr neu entscheiden, ob sie voll einspeisen oder einen Teil selbst nutzen wollen. Wenn sich etwa nach einer energetischen Haussanierung der Stromverbrauch mit einer Wärmepumpe erhöht oder sich die Besitzer ein E-Auto zulegen, lohnt sich beispielsweise vor Jahresende der Umstieg von der Volleinspeisung auf die Teileinspeisung. Das ermöglicht den profitablen Eigenverbrauch des Solarstroms.

Die neue Fassung erlaubt darüber hinaus, dass auf einem Haus zwei Anlagentypen angemeldet werden können, eine zum teilweisen Eigenverbrauch und eine zur Volleinspeisung. So können Eigentümer zum Beispiel eine 5-Kilowatt-Anlage für den Eigenverbrauch und Teileinspeisung anmelden und zusätzlich noch eine 10-Kilowatt-Volleinspeiseranlage, die dann später auch in eine Eigenverbrauchsanlage umgewandelt werden kann. Voraussetzung dafür ist jedoch eine gesonderte Messeinrichtung für beide Anlagen, was das Ganze etwas teurer macht.

Steuerliche Vereinfachung

Zu guter Letzt soll es auch einen Abbau bürokratischer Hemmnisse geben, die viele Hauseigentümer bislang von dem Kauf einer Photovoltaikanlage abgehalten haben: Beispielsweise sollen zukünftig auch Eigentümer von Anlagen bis 30 Kilowatt installierter Leistung selbst entscheiden können, ob sie die Einkünfte aus der Solarstromproduktion in ihrer Einkommensteuererklärung angeben oder nicht. Noch ist allerdings unklar, wann die für die nächste Novelle geplante Regelung in Kraft treten wird. Bislang lag die Grenze bei zehn Kilowatt. Stellt man den Antrag auf Steuerbefreiung, geht das Finanzamt davon aus, dass keine Gewinnerzielungsabsicht vorliegt und es sich bei der Solarstromerzeugung um eine „Liebhaberei" handelt. Die Gewinne müssen dann nicht versteuert werden. Eine weitere Änderung ist der einfachere Netzanschluss: Für Anlagen bis 30 Kilowatt installierte Leistung muss der Netzbetreiber nicht mehr anwesend sein, es reichen Elektrofachleute.

Fazit: Photovoltaikanlagen lohnen sich künftig wieder mehr. „Je nach Anlagengröße und Höhe des Eigenverbrauchs gilt: Die Investition ist nach rund 15 Jahren über die Einspeisevergütung und den geringeren Bezug von Strom aus dem Netz abbezahlt", erklärt Franz Pöter vom Solar Cluster. „Danach liefert sie mindestens für zehn bis 15 Jahre günstigen Strom. Das ergibt am Ende einen schönen Gewinn, erhöht die Unabhängigkeit und verringert den CO2-Ausstoß. Hauseigentümer sollten sich daher unbedingt eine Solaranlage zulegen", betont Pöter. „Es ist der einzige Bestandteil des Hauses, der mehr einbringt, als er kostet. Darüber hinaus trägt der Solarstrom zum Schutz des Klimas bei."

11.07.2022  ·  Wärme
Oh Gott, die Heizkosten!

Das Thema Heizkosten regt derzeit die Gemüter an. Vizekanzler Robert Habeck spricht dabei in Interviews vom hydraulischen Abgleich. Bis zu 15 Prozent Energieeinsparung soll dadurch möglich sein. Angesichts der Prognosen der Experten, dass die Heizkosten im nächsten Jahr doppelt bis dreimal so hoch ausfallen werden wie bisher, klingt das schon interessant.
Aber stimmt es denn überhaupt in jedem Fall?

Die Rede ist von Gasheizungen. Bei einer Gasheizung wird im Kesselraum (meist im Keller) durch einen Brenner Wasser erwärmt, das dann in Rohren durchs Gebäude und durch die Heizkörper in den Räumen geleitet wird. Die Heizkörper geben die Wärme an den Raum ab. Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass alle Heizkörper in einem Gebäude möglichst gleichmäßig mit Wärme versorgt werden können. Das erreicht man, indem man die Durchflüsse der Heizkörper begrenzt. Ohne hydraulischen Abgleich kommt es zu Zeiten großen Wärmebedarfs, also wenn alle Mieter eines Hauses aufstehen und in angenehmer Temperatur frühstücken möchten, vorübergehend zu einer Unterversorgung der entfernt liegenden Heizkörper, meist derjenigen im Dachgeschoss. Bei einem ideal abgeglichenen System steht den Heizkörpern im Erdgeschoss derselbe Durchfluss zur Verfügung wie denen im Dachgeschoss.

Wieso spart man eigentlich Energie, wenn die Heizkörper gleichmäßig durchströmt werden?

Nennen wir den am weitesten vom Kessel entfernt liegenden Heizkörper mal den „letzten" Heizkörper. Was liegt nahe, wenn dieser letzte Heizkörper unterversorgt wird, also nicht richtig warm wird? Man stellt mehr Wärme zur Verfügung. Das bedeutet, man schickt das Wasser vom Kessel aus mit höherer Temperatur auf die Reise durch die Heizkörper; man erhöht die Vorlauftemperatur. Dann steht dem gesamten System mehr Wärme zur Verfügung, die es abgeben kann. Und das tut es. Leider undifferenziert. Es wird nämlich nicht nur der letzte Heizkörper wärmer, sondern auch alles zwischen ihm und dem Kessel. Auch die Leitungen. Deren Wärmeabgabe ist jedoch unerwünscht; sie führt zu Verlusten, die Effizienz nimmt ab. Optimalerweise betreibt man eine Heizung also mit der niedrigsten möglichen Vorlauftemperatur, mit der man die gewünschte Beheizung hinbekommt.

Heizungen werden daher außentemperaturgeführt betrieben. Ist es draußen kälter, soll der Kessel heißeres Wasser – mehr Wärmeleistung – zur Verfügung stellen, als wenn es wärmer ist. Das wird durch die Heizkurve beschrieben.

Damit ist klar: Der hydraulische Abgleich ist Voraussetzung für die optimale Einstellung der Heizkurve. Und nicht nur das: Auch die Pumpe kann nur optimal dimensioniert, eingestellt und betrieben werden, wenn die Durchflüsse der Heizkörper abgeglichen sind. Der Mehrverbrauch, wenn sie außerhalb ihres optimalen Arbeitspunkts läuft, mag gering erscheinen, aber das summiert sich: sie läuft tausende Stunden pro Jahr.

Die „gewünschte Beheizung" ist aber nicht nur durch die Wunschtemperatur definiert. Neben dieser, sagen wir aus Sparsamkeit mal 20 °C, spielt auch eine Rolle, wie geduldig jemand ist. Wenn gefordert ist, dass die Küche morgens, nachdem die Temperatur über Nacht auf 18 °C abgesenkt wurde, in 15 Minuten wieder auf 20 °C aufgeheizt ist, dann muss in diesen 15 Minuten die nötige Energie dafür in die Küche geliefert werden. Wenn man dem System 30 oder 60 Minuten Zeit gibt, um wieder 20 °C zu erreichen, kann man (ungefähr) dieselbe Wärmemenge über einen längeren Zeitraum liefern. Man muss also mehr heißes Wasser oder dieselbe Menge heißeres Wasser durch die Heizung pumpen, wenn es schnell gehen soll. Die Heizlast ist also eine andere. Auch hier gilt: „So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich.", da ein Betrieb nach Worst-Case-Annahmen zu höheren Verlusten führt.

Entsprechend werden die Heizungen unserer Gebäude auf eine halbwegs gleichmäßige Beheizung ausgelegt. In diesem Fall treten keine exorbitanten Spitzenlasten während der Aufheizzeiten auf. Wegen dieser Auslegung ist es nicht sinnvoll, Wohnungen nachts vollständig auskühlen zu lassen. Eine gemäßigte Absenkung hingegen ist sinnvoll, da die Wärmeverluste durch die Wände und durch Undichtigkeiten umso größer sind, je höher die Raumtemperatur ist.

Welche Möglichkeiten haben Verbraucher, Heizenergie zu sparen, ohne gleich in eine neue Heizung zu investieren?
  • Nachtabsenkung: Während man nachts unter der warmen Bettdecke liege, darf es in der Wohnung kälter sein als tagsüber. Damit sinken die Wärmeverluste durch die Wände und durch Undichtigkeiten. Das Einsparpotenzial ist nicht leicht zu quantifizieren, aber durchaus signifikant.

Es lohnt, mit der Absenkzeit zu spielen. Die Raumtemperatur fällt nicht schlagartig von 20 °C auf 16 °C, wenn der elektronische Thermostat die Solltemperatur absenkt. Vielmehr hat jeder Raum eine Trägheit. Je schlechter er gedämmt und je undichter er ist, desto schneller fällt die Temperatur. Es kann also sein, dass man in einem gut gedämmten, dichten Gebäude bereits Stunden vor dem Zubettgehen die Heizung herunterregeln kann, ohne dass es unbehaglich wird.

  • Raumtemperatur tagsüber senken. Statt bei 22 °C auch im Winter im T-Shirt in der Wohnung herumlaufen zu können, heize ich nur noch auf 20 °C und ziehe mich etwas wärmer an. Das bedeutet, ich nehme bewusst einen gewissen Komfortverlust in Kauf. Als Faustregel gilt, dass man je Grad Temperaturabsenkung 5-6 % Heizenergie einsparen kann.

Sind die üblichen manuellen Heizkörperthermostat verbaute, müssen Verbraucher selbst Hand anlegen und die Einstellung jeweils abends und morgens ändern. Hier gilt es mit Fingerspitzengefühl zu agieren: nicht die gleich um eine ganze Stufe hochdrehen, wenn es zu kalt ist, sondern in Viertelstufen. Und dann ein bisschen Geduld und mal schauen. Ständiges manuelles Nachregulieren ist kontraproduktiv. Durch programmierbare elektronisch gesteuerte Heizkörperthermostate können diese Vorgänge aber auch automatisiert werden. Solche Geräte passen die Solltemperatur in einem Raum zeitgesteuert an, sie senken abends die Solltemperatur von 20 auf 16 °C und erhöhen sie so zeitig vor dem Aufstehen wieder, dass die Raumtemperatur beim Aufstehen bereits wieder der Tages-Solltemperatur entspricht. Die thermische „Trägheit" des Raums gilt nicht nur beim Aufheizen: Auch abends kann man die Solltemperatur bereits eine gewisse Zeit vor dem Zubettgehen herunterfahren; es dauert, bis die Abkühlung fühlbar wird.

Die elektronisch gesteuerten Thermostate sind nicht nur eine Komfortfrage: Sie sprechen aufgrund einer anderen Regelcharakteristik günstiger auf Temperaturänderungen an. Auch das hilft Sparen.

Heizkosten im Büro sparen

Was in den eigenen vier Wänden gilt, gilt im großen Stil für Bürogebäude. Man sollte die Temperierung von Büros vor dem Hintergrund der auch nach Corona deutlich häufigeren Heimarbeit überdenken. Üblicherweise werden alle Büros in einem Gebäude an Arbeitstagen auf einer mittleren Solltemperatur gehalten, und die Nutzer können über Einzelraumregler nach oben oder unten davon abweichen. Es muss also niemand frieren. Ein Default-Wert nahe am Mittelwert dessen, was die Nutzer üblicherweise einstellen, z.B. 21 °C, ist sinnvoll, wenn die Büros tatsächlich jeden Tag genutzt werden, doch während der Zeiten, die ein Büro nicht genutzt wird, spart man durch eine Absenkung, z.B. auf 19 °C, bares Geld.

Doch zurück zum Thema „Heizung".

Damit sind die vom Laien ohne Hilfe durchführbaren Maßnahmen ausgeschöpft. Ab jetzt ist Fachpersonal gefragt. Eine Sortierung nach steigendem Aufwand:

  • Einfachste Maßnahme: Wartung. Auch wenn aktuelle Kessel wenig Ruß erzeugen, ist doch nach einiger Zeit des Betriebs eine Reinigung von Brenner, Brennerraum und Wärmeübertrager im Brennerraum erforderlich. Ablagerungen von Verbrennungsprodukten auf Wärmeübergangsflächen wirken nämlich wie eine Wärmedämmung.
  • Hydraulischer Abgleich: Er wird in VDI Richtlinie 2073 Blatt 2 beschrieben und muss von einem Fachmann vorgenommen werden. Dazu muss an jedem Heizkörper entweder das Vorlauf- oder das Rücklaufventil einstellbar sein. Sind alte, nicht einstellbare Ventile eingebaut, kann in vielen Fällen der Ventileinsatz gegen einen einstellbaren ausgetauscht werden. Solche Austauschsätze werden von namhaften Herstellern angeboten.

Die zweitbeste Wahl ist ein gruppenweiser hydraulischer Abgleich. Bei diesem werden nicht einzelne Heizkörper eingestellt, sondern die von der Hauptverteilleitung abzweigenden einzelnen Strangleitungen. Die optimale Einstellung der Strangventile, idealerweise mittels differenzdruckgesteuerter Ventile, ist jedoch eigentlich eine ergänzende Maßnahme zum hydraulischen Abgleich, nicht ein Ersatz für diesen. Sie verbessert die Hydraulik insbesondere im Teillastbetrieb – und den haben wir den größten Teil der Zeit.

Viele Heizkessel sind sogenannte Brennwertgeräte. Deren effizientes Funktionieren basiert auf einer möglichst starken Abkühlung des Heizwassers beim Durchgang durch die Heizkörper. Die Verbesserung des Wirkungsgrads bei Brennwertkesseln beruht darauf, dass die Kesselabgase möglichst viel Wärme an das Heizungswasser abgeben können, auch durch Kondensation von Verbrennungswasser. Wenn zu viel Wasser durch die Heizkörper fließt, kühlt es sich naturgemäß weniger ab, und die Vorteile des Brennwertkessels kommen gar nicht zum Tragen. Bei Brennwertgeräten ist daher der hydraulische Abgleich noch wichtiger für die Effizienz.

  • Vorlauftemperatur/Heizkurve absenken: Bei niedrigerer Vorlauftemperatur dauert es länger, bis das System nach einer Abkühlung wieder bei der Solltemperatur ankommt. Aber es überschießt auch weniger, und die Verluste sind geringer.
  • Einsatz einer effizienten Pumpe: Das Heizungswasser muss bewegt werden. Das übernimmt eine elektrisch betriebene Pumpe. Der Ersatz der Heizungspumpe durch eine Hocheffizienzpumpe ist zwar eine „invasive" Maßnahme an der Heizung, aber noch niederschwellig. Hier lässt sich mit geringer Investition oft eine signifikante Einsparung erzielen. Schließlich läuft diese Pumpe, so klein ihre Leistungsaufnahme auch sein mag, tausende Stunden pro Jahr.
  • Austausch zu groß dimensionierter Anlagen: Viele Heizungsanlagen sind größer ausgelegt als nötig. Der gedankliche Worst Case: Es ist kalt und ich bekomme meine Wohnung nicht warm. Also lege ich mein System mit Reserve aus. Überdimensionierte Anlagen laufen allerdings nicht im optimalen Arbeitspunkt; die Effizienz leidet.
Sparen auch bei der Trinkwassererwärmung?

Besser nicht! Wo erwärmtes Trinkwasser bevorratet wird, also in Speichern und Zirkulationssystemen, da muss es nach aktuellem Stand der allgemein anerkannten Regeln der Technik, insbesondere VDI 6023, ständig auf einer hohen Temperatur und im Fluss gehalten werden, damit sich keine Keime darin vermehren. Eine Absenkung der Speichertemperatur unter 60 °C oder etwa eine zeitweise Abschaltung der Zirkulationspumpe, um Leitungsverluste und Pumpenenergie zu sparen, ist daher nicht ratsam. Energie für Trinkwassererwärmung kann man also nur sicher einsparen, indem man weniger erwärmtes Wasser verbraucht, also beispielsweise kalt oder kürzer warm duscht. Wird eine zentrale Trinkwassererwärmung zeitweise nicht benötigt, kann ihr Betrieb unterbrochen werden. Dadurch lässt sich viel Energie – Wärme und Pumpenstrom – einsparen. Aber Achtung: Die Außerbetriebnahme und Wiederinbetriebnahme müssen fachgerecht durchgeführt werden, siehe dazu VDI/DQQST-EE 3810 Blatt 2.1.

Wer in der nächsten Heizsaison sparen möchte, der tut gut daran, schon jetzt den Fachhandwerksbetrieb seines Vertrauens zu kontaktieren. Kurz vor Beginn der Heizsaison fällt es allen ein ...

07.07.2022  ·  Wärme
Das Heizungslabel zeigt nicht tatsächlichen Verbrauch

In Deutschland werden rund 40 Prozent der gesamten Energie für Gebäude genutzt und ein Großteil davon für die Wärmeerzeugung. Um Verbrauchern zu zeigen, wie energieeffizient ihre Heizungsanlage ist, wurde das Heizungslabel eingeführt.

Die Effizienzklassen A+++ bis D berücksichtigen neben der Energieeffizienz auch den Anteil an erneuerbaren Energien am Heizsystem. Eine ähnliche Einstufung kennen viele Verbraucher bereits von Elektrogeräten.

Heizsysteme mit den Labels A+ bis A+++ zeichnen sich durch eine besonders hohe Energieeffizienz aus. Außerdem nutzen sie regenerative Energie und stoßen wenige oder keine Emissionen aus. Hierzu zählen z.B. Hybridheizungen mit Solarthermie. Öl- oder Gasbrennwertheizungen erhalten meist ein Heizungslabel zwischen A und B. Diese Heizsysteme nutzen zusätzlich die Energie aus dem Abgas und sind somit effizienter als alte Heizwert-Heizungen. Damit Öl- oder Gasheizungen diese Einstufung erhalten, müssen sie jedoch mit erneuerbaren Energien zu einer Hybridheizung kombiniert werden, z.B. mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe. Heizungen, die älter als 15 Jahre sind, werden von den Bezirksschornsteinfegern mit dem Heizungslabel versehen. Alte Niedertemperatur-Heizungen erreichen dann lediglich die Energieeffizienzklasse C. Auf diese Weise soll Eigentümern die Energieeffizienz der Heizung bewusst gemacht werden, um sie so zum Umstieg auf moderne Heiztechnik zu animieren.

Mit dem Heizungslabel erhalten Verbraucher eine wichtige Erstinformation über die Energieeffizienz des eingesetzten Heizgeräts. Allerdings sagt das Label nichts über den tatsächlichen Energieverbrauch der Anlage aus.
Verbraucher sollten immer prüfen, ob die bestehende Heizungsanlage optimal eingestellt wurde oder ob eine laut Heizungslabel effizientere Heizung tatsächlich zu geringeren Energiekosten führt. Beim Heizungslabel werden verschiedene Energieträger miteinander verglichen. Doch in der Praxis verursachen Öl, Gas oder Strom unterschiedlich hohe Kosten pro Energieeinheit.

Daneben spielen noch weitere Faktoren wie die Gebäudedämmung oder die Einstellungen an der Heizung selbst eine zentrale Rolle für den Energieverbrauch. Es ist deshalb empfehlenswert, sich vor dem Heizungskauf auf der Basis des eigenen Nutzerverhaltens beraten zu lassen, z.B. von der Energieberatung der Verbraucherzentrale. Bei Fragen zu Heizungstechniken und Fördermöglichkeiten hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Besuchen Sie gern auch die kostenlose Online-Vorträge rund um die Themen Energie sparen, Nutzung erneuerbarer Energien sowie Bauen und Sanieren.

Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder kostenfrei unter 0800 - 809 802 400.

01.07.2022  ·  Wärme
EEG-Umlage entfällt - Zwischenablesung bei Stromzählern

Ab dem 01. Juli 2022 entfällt die EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien- Gesetz). „Energieversorger müssen den entsprechenden Betrag in Höhe von 4,43 Cent pro Kilowattstunde brutto bei den Strompreisen berücksichtigen und mit der Jahresrechnung an die Haushalte weitergeben“, erklärt Christina Wallraf, Energiemarktexpertin der Verbraucherzentrale NRW. Konkrete Tipps, was Verbraucher:innen jetzt zu beachten haben, gibt die Verbraucherzentrale NRW.
Sinkt der Strompreis sofort?

Die Stromanbieter müssen die Absenkung in vollem Umfang an die Endverbraucher weitergeben. Für Privathaushalte ändern sich die monatlichen Abschläge zunächst jedoch nicht. Die Preissenkung wird erst mit der nächsten Jahresrechnung verrechnet.

Ist eine Zwischenablesung von Zählerständen sinnvoll?

Bei Haushalten mit Haushaltsstrom ist dies nicht erforderlich, denn der Stromverbrauch verteilt sich sehr gleichmäßig über das Jahr. Eine Schätzung des Stromverbrauchs durch den Stromanbieter zur Jahresmitte reicht daher aus. Verbraucher:innen, die mit Strom heizen und eine Wärmepumpe oder eine Nachtstromspeicherheizung haben, sollten hingegen eine Zwischenablesung vornehmen. Deren Stromverbrauch ist über das Jahr durch die Heizperiode ungleichmäßig verteilt, und kann auch von Jahr zu Jahr witterungsbedingt anders gelagert sein. Haushalte sollten daher am 30.6 den Zählerzwischenstand ablesen und den Wert ihrem Stromanbieter mitteilen.

Welche Informationspflicht haben Energieversorger gegenüber Kund:innen?

Über den Entfall der EEG-Umlage und die neuen Preise müssen Stromanbieter Haushalte nicht gesondert informieren. Ein Sonderkündigungsrecht, wie es sonst bei Preisänderungen üblich ist, gibt es ebenfalls nicht. Der Betrag, um den sich die Stromrechnung durch den Wegfall der EEG-Umlage mindert, ist in der Stromrechnung allerdings transparent auszuweisen. Bei der Grundversorgung müssen die neuen Preise auf der Internetseite des Anbieters veröffentlicht werden.

24.06.2022  ·  Wasser
Wie sich Bakterien im Trinkwasser vermeiden lassen

Draußen ist es wieder angenehm warm und in den ersten Bundesländern stehen die Sommerferien vor der Tür. Während viele Bewohnende in den Urlaub fahren, können sich in den heimischen Wasserleitungen Legionellen ansiedeln - Bakterien, die sich insbesondere im warmen und stehenden Wasser wohlfühlen.

In geringen Mengen für den Menschen ungefährlich, können sie bei höherer Konzentration die Atemwegserkrankung Legionellose hervorrufen, die zu Fieber oder gar einer Lungenentzündung führen kann. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts erkranken daran in Deutschland jährlich bis zu 30.000 Menschen, davon verlaufen 6 bis 10 Prozent der Fälle tödlich. Techem, ein führender Serviceanbieter für gesunde, smarte und nachhaltige Gebäude, klärt auf, wie sich Legionellen im Trinkwasser vermeiden lassen.

Mit diesen fünf Tipps beugen Sie Legionellen vor:

1 - Wasser marsch!

Urlaubszeit ist Legionellenzeit. Steht das Trinkwasser über längere Zeit in den Leitungen, bietet es gerade bei warmen Temperaturen ideale Lebensbedingungen für die Erreger. Nach der Rückkehr aus dem Urlaub sollten Sie das Wasser in Bad und Küche daher für mindestens drei Minuten bei einer Temperatur von mindestens 60 Grad laufen lassen - das tötet die Bakterien ab. Bitten Sie zudem Ihre Nachbarn, während Ihrer Abwesenheit nicht nur die Blumen zu gießen, sondern circa alle 72 Stunden an jedem Wasserhahn Warmwasser laufen zu lassen.

2 - Die richtige Wassertemperatur

Da sich Legionellen bei Temperaturen zwischen 25 und 55 Grad besonders stark vermehren, sollten Warmwasseranlagen mit mindestens 60 Grad fahren. Auch darf das Wasser während der Zirkulation nicht zu stark auskühlen, da sonst die Kesseltemperatur weiter sinkt.

3 - Kalk adé

Kalkablagerungen beeinträchtigen den Durchfluss des Wassers in den Leitungen, was zu einem erhöhten Legionellenrisiko führt. Schrauben Sie deshalb in regelmäßigen Abständen die Duschköpfe sowie Düsen am Wasserhahn ab und reinigen Sie diese mit Essig oder Zitronensäure.

4 - Bauliche Vorkehrungen

Warm- und Kaltwasserleitungen liegen oft nebeneinander. Um Energie zu sparen und die Temperaturen konstant zu halten, sollten diese voneinander isoliert sein. Bei ungenutzten Leitungen empfiehlt sich eine Trennung vom übrigen System, da stehende Leitungen optimale Bedingungen für Legionellen bieten. Zudem kann ein schlechter Zustand der Heizungsanlage die Legionellenbildung begünstigen, wenn beispielsweise das Wasser zu langsam erhitzt wird. Erkundigen Sie sich daher bei Ihren Vermietenden, wie die Leitungen installiert sind und welche Einstellungen Sie gegebenenfalls selbst vornehmen können.

5 - Die Prüfpflicht

Laut Trinkwasserverordnung ist in fast allen Mehrfamilienhäusern mit zentraler Wasserversorgung alle drei Jahre eine Legionellenprüfung verpflichtend. Die Prüfung übernehmen Serviceanbieter wie Techem regelmäßig und rechtskonform. Bei einem Positivbefund stehen die Fachleute für Trinkwasser beratend zur Seite, bis der Befall beseitigt ist. Geeignete Maßnahmen sind die Sanierung von Leitungen, der Einbau von Duschfiltern, eine Desinfektion der Trinkwasserinstallation sowie das Filtern des Wassers. Je nach Ursache des Befalls können Sie auch die Systemtemperatur auf 60 Grad erhöhen, bis die Erreger absterben.

21.06.2022  ·  Wärme
Weniger Gas aus Russland: Warum es jetzt auch auf Verbraucher ankommt und was sie tun können

Gasversorgung für Privathaushalte mindestens bis Herbst gesichert / Gasverbrauch senken durch Heizverhalten und Modernisierung / Sparpotenzial prüfen und bis Herbst möglichst große Hebel nutzen.

Nachdem Russland die Gaslieferungen nach Deutschland weiter gedrosselt hat, sollten Verbraucher die Zeit bis zum Herbst nutzen, um ihren Verbrauch zu senken. Darauf weist die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online hin.

Je nach Haushalt gibt es unterschiedlich große Potenziale und Hebel für weniger Gasverbrauch. Mit dem kostenlosen Heizkosten-Rechner auf www.heizspiegel.de können alle Verbraucher das Sparpotenzial für ihren Haushalt ermitteln. Eigentümer können mit dem Modernisierungskosten-Rechner auf www.co2online.de/modernisieren herausfinden, was an Gebäude oder Heizanlage zu tun ist.

Zeit bis zum Herbst nutzen – Gasverbrauch senken

„Bis zum Start der neuen Heizsaison ist die Gasversorgung für Privathaushalte zwar gesichert. Aber je mehr wir jetzt sparen, desto mehr kann in die Speicher fließen", sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz. „Dann könnte die Gasversorgung auch für den Winter ausreichen – abhängig von Wetter und Einsparungen."

Wirksamste Schritte für weniger Gasverbrauch

Als größte Hebel fürs sofortige Senken des Gasverbrauchs von Privathaushalten gelten Warmwasser- und Stromverbrauch, denn sowohl für die Warmwassererzeugung als auch für die Stromproduktion wird teilweise Gas eingesetzt.

  • Mit Sparduschköpfen lässt sich der Wasserverbrauch halbieren – außerdem besser duschen statt baden und beim Händewaschen kaltes statt warmes Wasser verwenden.
  • Effiziente Geräte kaufen (Kühlschrank, Waschmaschine und Trockner), Standby ausschalten und nur LED-Lampen nutzen.
  • Mit einer Solarthermie- oder Photovoltaik-Anlage auf dem Dach selbst Warmwasser bzw. Strom erzeugen.

Mit Beginn der Heizsaison kann auch wieder beim Heizen gespart werden, was den größten Anteil am Energieverbrauch im Haushalt ausmacht.

  • Raumtemperatur senken: Jedes Grad weniger spart etwa sechs Prozent Energie – programmierbare Thermostate helfen durch automatisches Absenken bei Abwesenheit oder beim Lüften.

Eigentümer können sich jetzt mit günstigen Maßnahmen auf die nächste Heizsaison vorbereiten:

  • Das Dach oder die oberste Geschossdecke zu dämmen, lässt sich oft leicht umsetzen und spart durchschnittlich sieben Prozent Heizenergie.
  • Ist ein Heizungstausch noch nicht sinnvoll, sollte die Pumpe erneuert und ein hydraulischer Abgleich erledigt werden. Die Heizungsoptimierung wird gefördert und sollte von einem Fachunternehmen durchgeführt werden.
  • Sind die Heizungsrohre ungedämmt, geht viel Energie verloren – vor allem in unbeheizten Räumen. Dämmmaterial für Heizungsrohre gibt's für wenige Euro im Baumarkt.

Mittel- bis langfristig sollten Eigentümer Folgendes angehen, damit ein möglicher Gaslieferstopp nicht zum Problem wird:

  • Gas- und Ölheizungen ersetzen: Energieeffiziente Gebäude kommen ohne fossile Energien aus. Dank Dämmung und Lüftung mit Wärmerückgewinnung reichen erneuerbare Energien aus, zum Beispiel eine Wärmepumpe mit Solarenergie.
  • Energieberatung nutzen: Mit einem Sanierungsfahrplan zeigt ein Energieberater, was Schritt für Schritt zu tun ist. Dafür gibt es bis zu 80 Prozent Zuschuss.

„Verbraucher leiden unter steigenden Energiepreisen und der Abhängigkeit von russischen Energieimporten. In der Bevölkerung gibt es eine massive Bereitschaft, Energie zu sparen. Dabei können sie allein kaum die nötigen Einsparungen erreichen. Auch die Industrie ist gefordert, jetzt massiv ihren Verbrauch zu reduzieren und ihre Energieversorgung umzustellen", sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz.

14.06.2022  ·  Umwelt
Wie Gebäude fit für erneuerbare Heizungen werden

Heizen mit Öl und Erdgas wird immer teurer und schädigt das Klima. Gesetzliche Vorgaben machen die Nutzung fossiler Energien in Gebäuden außerdem bald zum Auslaufmodell. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sollten daher so bald wie möglich auf erneuerbare Energien umsteigen. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin.

Heizen mit Öl und Erdgas wird immer teurer und schädigt das Klima. Gesetzliche Vorgaben machen die Nutzung fossiler Energien in Gebäuden außerdem bald zum Auslaufmodell. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sollten daher so bald wie möglich auf erneuerbare Energien umsteigen. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin.

Die Preise für Öl und Erdgas sind in den vergangenen Monaten kräftig gestiegen. Vor einem Jahr lagen die Kosten für eine Kilowattstunde noch bei sieben Cent – nun ist der Preis rund doppelt so hoch. Auch die steigende CO2-Bepreisung wird die Kosten für fossile Heizungen weiter erhöhen: Am 1. Januar 2022 ist die im vergangenen Jahr eingeführte Bepreisung von 25 auf 30 Euro pro Tonne Kohlendioxid (CO2) angestiegen. Wer etwa eine Ölheizung nutzt, zahlt nun 9,5 Cent pro Liter zusätzlich zu den Brennstoffkosten. Die Bepreisung wird bis 2025 jedes Jahr planmäßig erhöht, danach ist von einer weiter steigenden Abgabe auszugehen.

Preise von Öl und Erdgas steigen, Gesetzgeber setzt auf Erneuerbare

Hinzu kommt der Druck des Gesetzgebers. Schon von 2024 an muss jede neu eingebaute oder ausgetauschte Heizungsanlage mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Mittelfristig wird das das Aus für Öl- und Gasheizungen bedeuten.

Gebäude werden künftig mit erneuerbaren Energien heizen und Warmwasser erzeugen. „Die meisten älteren Häuser müssen jedoch fit gemacht werden für den Einsatz einer Wärmepumpe oder den Anschluss an ein erneuerbar gespeistes Wärmenetz", weiß Frank Hettler von Zukunft Altbau. „Je nach energetischem Zustand des Hauses bedeutet das, zumindest einzelne Bauteile wie Dach, Fassade, Fenster oder Kellerdecke gut zu dämmen, nach Möglichkeit Flächenheizungen einzusetzen und den Heizkreislauf hydraulisch abgleichen zu lassen." Die Maßnahmen verringern den Wärmeverlust des Gebäudes. Die Vorlauftemperatur der Heizung kann dann niedriger ausfallen, ohne dass die Raumtemperatur im Gebäude sinkt. Das ist eine wichtige Voraussetzung: Wärmepumpen, aber auch Wärmenetze arbeiten umso effizienter, je niedriger die Temperatur des benötigten Heizwassers – die sogenannte Vorlauftemperatur – ist.

Dämmen, Flächenheizungen und hydraulischer Abgleich

Neben der Sanierung von einzelnen Teilen der Gebäudehülle ist die Art der Heizkörper ein wichtiges Element, um die Häuser auf das Zeitalter der erneuerbaren Energien vorzubereiten. Flächenheizungen in Boden, Wand oder Decke schaffen behagliche Wärme mit deutlich geringeren Temperaturen als kleine Heizkörper, die gerade in älteren Gebäuden noch Standard sind. Das muss aber nicht immer sein. In Häusern mit relativ gutem Effizienzniveau können auch bereits größere herkömmliche Heizkörper ausreichen. Das erspart größere Umbauarbeiten. In einigen Fällen können sogar die alten Heizkörper unverändert in Betrieb bleiben. Das ist immer dann möglich, wenn bereits Dämmmaßnahmen durchgeführt wurden, die zu deutlichen Effizienzsteigerung geführt haben. Dadurch sind die vorhandenen Heizkörper für das alte Heizsystem überdimensioniert und somit ausreichend groß für die neue Heizung mit niedrigerer Vorlauftemperatur.

Eine weitere erforderliche Maßnahme ist der hydraulische Abgleich. Wichtig: Er sollte unbedingt nach dem Berechnungsverfahren B ermittelt werden. Das ist zwar aufwändiger, aber deutlich effektiver als das Verfahren A auf Basis von flächenbezogenen Schätzwerten. Mit dem Verfahren B berechnen Fachleute die genaue Heizlast für jeden einzelnen Raum und jeden Heizkörper. Mit dem Ergebnis lässt sich das Heizsystem optimieren und die exakte Leistungsanforderung an die Wärmepumpe klären. Dies ermöglicht einen besonders effizienten und kostensparenden Betrieb.

Schritt für Schritt vorgehen

Eine Gebäudeenergieberatung zeigt auf, wie das Haus Schritt für Schritt fit für eine Heizung auf Basis erneuerbarer Energien gemacht werden kann. In einem persönlichen Gespräch und bei einem Rundgang vom Keller bis unters Dach nimmt eine Energieberaterin oder ein Energieberater alle Daten auf, identifiziert energetische Schwachstellen und schlägt Sanierungsmaßnahmen vor. Am Ende der Beratung steht der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP). Die Maßnahmen können nacheinander und mit zeitlichem Abstand voneinander umgesetzt werden. Nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten kann dann beispielsweise eine Wärmepumpe, auch in Verbindung mit einer Solarthermie- oder Photovoltaikanlage, installiert werden.

In Gebäuden, die etwa aus Denkmalschutzgründen nicht hinreichend gedämmt werden können und so eine höhere Vorlauftemperatur der Heizung benötigen, können die Eigentümer auf eine Pelletheizung setzen. Sie liefert gleich hohe Temperaturen wie eine Gasheizung und setzt auf Holz als nachwachsende Ressource. Da Holz im Gegensatz zu den praktisch unbegrenzt verfügbaren erneuerbaren Energien Sonne und Wind aber ein endlicher Rohstoff ist, sollte er nur in solchen eng eingegrenzten Fällen eingesetzt werden.

Dämmmaßnahmen und eine neue Heizung werden vom Bund mit hohen Zuschüssen finanziell unterstützt. Die Förderung liegt je nach Maßnahme bei bis zu 55 Prozent. Auch die Energieberatung wird gefördert: Hier übernimmt der Staat 80 Prozent.

02.06.2022  ·  Förderungen
KfW-Fördermittel für Neubauten - Bedingungen erneut verschärft

Am 20. April 2022 hatte die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine überarbeitete Neubauförderung gestartet. Doch die große Menge an Anträgen erschöpfte den gedeckelten Fördermitteltopf noch am selben Tag. Seit dem 21. April gelten daher verschärfte Regelungen für weitere Förderungen, über die das Serviceportal "Intelligent heizen" informiert.

Nachdem die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) für den Neubau von Häusern am 24. Januar wegen einer zu großen Menge an Anträgen gestoppt wurde, lief das Programm am 20. April unter verschärften Rahmenbedingungen und mit einer Deckelung der Förderungen auf einer Milliarde Euro weiter. Doch bereits wenige Stunden nach Wiederaufnahme des Förderprogramms war der Fördertopf bereits erschöpft. Eine Förderung über die KfW ist trotzdem weiterhin möglich. Jedoch wurden die Rahmenbedingungen weiter spezifiziert und verschärft.

Rahmenbedingungen für das Bundesförderprogramm seit dem 21. April 2022

Derzeitige Förderungen haben den Schwerpunkt auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit und richten sich nach einem dreistufigen Plan. Bis zum 20. April galt die Stufe 1 der Förderungen, bei der Neubauten der Effizienzgebäudestufen 40 Erneuerbare Energien (EE), Nachhaltigkeit (NH) und 40 Plus akzeptiert wurden.

Zusätzlich zu den bisherigen Regelungen müssen seit dem 21. April 2022 weitere verschärfte Rahmenbedingungen erfüllt werden. Damit ist Stufe 2 des dreistufigen Plans der BEG erreicht. Nach der Ausschöpfung der Fördermittel am 20. April werden demzufolge nun ausschließlich Förderungen für den Standard Effizienzhaus-/Effizienzgebäude 40 mit der Nachhaltigkeits-Klasse (NH) angeboten. Die Fördermittel für die Effizienzgebäudestufen 40 Erneuerbare Energien (EE) und 40 Plus sind seit dem 20.04. ausgeschöpft, weshalb die KfW dafür keine weiteren Anträge annimmt.

Gefördert werden nach den Vorgaben der Effizienzgebäudestufe NH deshalb nur noch Neubauten in Verbindung mit dem so genannten Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG). Das QNG ist seit Mitte letzten Jahres optionaler Bestandteil der Förderungen und seit dem 21. April nun verpflichtend für Neubauten mit Förderungen über die KfW. Die BEG sieht für das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude vor, dass besondere ökologische, ökonomische und soziokulturelle Bedingungen erfüllt werden müssen.

Weitere Förderungen für 2023 in Aussicht

Das generelle Ziel der KfW-Förderungen ist es, die Baubedingungen immer mehr an den Werten Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit auszurichten. Für Anfang 2022 ist deshalb ein neues, umfangreiches Förderprogramm auf Stufe 3 geplant. Unter dem Titel "klimafreundliches Bauen" wird dabei der Lebenszyklus der zukünftigen Neubauten im Zusammenhang mit Treibhausgas-Emissionen im Vordergrund stehen.

23.05.2022  ·  Wasser
Wussten Sie schon, dass sich unter der Dusche Energie sparen lässt?

In die Dusche und den Wasserhahn auf, so beginnt für viele Menschen der morgendliche Start in den Tag. Wie selbstverständlich fließt das Wasser aus dem Duschkopf.

Zusammen mit der Badewanne, verbraucht die Dusche in einem Haushalt das meiste Wasser. In der Regel rauschen etwa zwölf bis 14 Liter Wasser pro Minute durch einen Standard-Duschkopf. Dabei entsprechen rund zehn Minuten Duschen der Wassermenge eines Vollbades. Entsprechend hoch sind der jährliche Wasserverbrauch und die benötigte Heizenergie, um das Warmwasser zu erzeugen.

Mit einfachen Maßnahmen lässt sich dabei unter der Dusche Energie sparen, rät die Verbraucherzentrale NRW. Der Einsatz eines wassersparenden Duschkopfs senkt den Wasserverbrauch erheblich. Ein hochwertiger Sparduschkopf verringert die Durchflussmenge und verbraucht je nach Modell nur sechs bis acht Liter Wasser pro Minute. Kürzer duschen und beim Einseifen das Wasser kurz abstellen, spart ebenso einige Liter warmes Wasser. Ein Tipp für Haushalte, die mit einem elektrischen Durchlauferhitzer das Warmwasser erzeugen: Sie sollten die Temperatur am Gerät nur so hoch einstellen, dass beim Duschen kein kaltes Wasser mehr zugemischt werden muss.

Weitere Informationen und Links:

Weitere Tipps zum Warmwasser sparen im Alltag und einen interaktiven Duschrechner zum Ermitteln des persönlichen Verbrauchs finden sich hier: www.verbraucherzentrale.nrw/duschrechner

17.05.2022  ·  Wärme
Sparsam und klimafreundlich heizen mit der Wärmepumpe

Wichtig sind große Heizkörper, eine Gebäudehülle mit geringen Wärmeverlusten und ein hydraulischer Abgleich. In Deutschland sollen künftig mehrere Millionen Wärmepumpen installiert werden – als klimafreundlicher Ersatz für Öl- und Gasheizungen. Damit der Wärmeerzeuger richtig funktioniert, müssen Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer beim Wechsel einiges bedenken. Sonst drohen hohe Stromkosten.

Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin. Wichtig sind insbesondere große Heizkörper oder Flächenheizungen und eine Gebäudehülle mit geringen Wärmeverlusten. Auch sollten Fachleute einen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage durchführen, damit die Wärme gleichmäßig auf alle Heizkörper verteilt wird. Ist das Haus noch nicht fit genug für den alleinigen Betrieb einer Wärmepumpe, kann der bestehende fossile Kessel mit einer Wärmepumpe kombiniert werden. Sinnvoll ist das aber nur für eine Übergangszeit, bis das Gebäude energetisch saniert ist.

Neutrale Informationen gibt es auch kostenfrei am Beratungstelefon von Zukunft Altbau unter 08000 12 33 33 (Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr) oder per E-Mail an beratungstelefon@zukunftaltbau.de.

Wärmepumpen sind eine klimafreundliche und zukunftssichere Alternative zur Öl- und Gasheizung. Sie nutzen Erdwärme, Grundwasser oder Umgebungsluft als Wärmequelle. Mit Hilfe von Strom heben die Geräte die Umweltenergie auf ein höheres Temperaturniveau und liefern so Wärme für Heizung und Warmwasser. Der aus dem Netz bezogene Strom stammt immer häufiger aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen – bis 2030 soll der Ökostromanteil bei 80 Prozent liegen. Das macht die Technologie Jahr für Jahr immer klimafreundlicher. Es gibt drei Arten von Wärmepumpen: Erd-, Grundwasser- und Luftwärmepumpen.

Energetisches Niveau des Hauses wichtig für sparsamen Betrieb

Passende Rahmenbedingungen sind für einen effizienten Betrieb von Wärmepumpen besonders wichtig. „Dazu zählt vor allem der energetische Zustand des Hauses", sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau. „Mit einer ausreichenden Dämmung der Außenbauteile sinken die Wärmeverluste des Gebäudes und damit das erforderliche Temperaturniveau der Heizung." Für Wärmepumpen ist das entscheidend: Damit stromsparend geheizt werden kann, sollte der Temperaturunterschied zwischen der Umweltenergiequelle und dem Heizsystem möglichst gering sein. Dann benötigen Wärmepumpen wenig Strom zum Heizen. Daher ist neben der Art der Wärmepumpe und dem energetischen Zustand des Hauses auch der Standort des Gebäudes wichtig. Wer im wärmeren Rheintal wohnt, kommt beispielsweise einfacher mit einer Luftwärmepumpe aus als jemand im Hochschwarzwald.

Besonders wichtig ist dabei die Vorlauftemperatur der Heizung. Diese entspricht der Temperatur des Heizungswassers beim Austritt aus der Wärmepumpe, bevor es zu den Heizkörpern gepumpt wird. Sie sollte maximal in einer Größenordnung von 55 Grad Celsius liegen, besser darunter. „Daher führt oft kein Weg an Sanierungsmaßnahmen einzelner schlecht gedämmter Bauteile des Gebäudes vorbei", erklärt Dr. Martin Pehnt vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu). „Wer eine Wärmepumpe installieren lässt, sollte am besten neben einer verbesserten Gebäudehülle auch auf große Heizflächen setzen, etwa eine Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung." Diese Heizflächen kommen in der Regel mit Vorlauftemperaturen von unter 40 Grad Celsius aus. Möglich sind aber auch großflächige konventionelle Heizkörper.

Hydraulischer Abgleich trägt zum effizienten Heizen bei

Wichtig für einen effizienten Betrieb ist zudem eine sorgfältige Fachplanung inklusive einer guten Einbindung in das Heizsystem. Unter anderem ist ein hydraulischer Abgleich der Heizung erforderlich. Er sollte unbedingt nach dem Berechnungsverfahren B ermittelt werden. Mit dem Verfahren berechnen Fachleute die genaue Heizlast für jeden einzelnen Raum und jeden Heizkörper. Mit dem Ergebnis lässt sich das Heizsystem optimieren und die exakte Leistungsanforderung an die Wärmepumpe klären. Dies ermöglicht einen besonders effizienten und kostensparenden Betrieb.

Wer ein Haus besitzt, kann die tatsächliche Effizienz der Wärmepumpe an der Jahresarbeitszahl (JAZ) ablesen. Die JAZ beschreibt das Verhältnis zwischen erzeugter Wärmemenge und verbrauchtem Strom. Sie sollte einen bestimmten Wert nicht unterschreiten. Berechnen kann man die Zahl so: Zunächst misst man die von der Wärmepumpe abgegebene Wärmemenge mit einem Wärmemengenzähler. Ist in der Wärmepumpe kein Zähler vorhanden, sollte er bei der Installation angebracht werden. Bei staatlich geförderten Wärmepumpen ist ein Zähler ohnehin Pflicht.

Dann ermittelt man den Stromverbrauch der Wärmepumpe inklusive des Betriebsstroms und eines möglicherweise vorhandenen Direktheizstabs. Der Wert lässt sich am Stromzähler für die Wärmepumpe ablesen. Wurden Stromverbrauch und Wärmemenge erfasst, teilt man die erzeugten Kilowattstunden Wärme durch die verbrauchten Kilowattstunden Strom. Um einen aussagekräftigen Wert zu ermitteln, sollte man als Zeitraum ein gesamtes Jahr heranziehen. Bei einer guten Luftwärmepumpe sollte die JAZ einen Wert um 3,5 erreichen. Bei guten Grundwasserwärmepumpen und Erdwärmepumpen kann der Wert auch bei 4,5 und darüber liegen.

Hybrid-Wärmepumpen: Plan B für Häuser mit Nachholbedarf

Wer künftig mit Wärmepumpen klimafreundlicher heizen will, aber die Gebäudehülle seines Hauses noch nicht ausreichend gedämmt hat, kann die bestehende Öl- oder Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombinieren. Fachleute sprechen hier von Hybrid-Wärmepumpen. Der Hauptanteil des Wärmebedarfs wird über die Wärmepumpe abgedeckt, der Spitzenlastanteil für besonders kalte Wintertage mit Öl oder Gas. Alternativ gibt es neue Hybrid-Systeme komplett ab Werk.

Werden später beispielweise Kellerdecke und Dach oder die Fassade gedämmt, erlauben die gesunkenen Vorlauftemperaturen des Heizungssystems dann den alleinigen Betrieb einer Wärmepumpe. Das ist klimafreundlich und macht vollständig unabhängig von fossilen Energieträgern.

Förderung für Wärmepumpen ist hoch

Die Anschaffung von Wärmepumpen ist nicht billig. Die staatliche Förderung verringert diese Kosten aber enorm: Wer beispielsweise bei einem Ölkesseltausch eine Wärmepumpe einbaut und dazu noch eine geförderte Gebäudeenergieberatung vorweist, bekommt vom Staat bis zu 50 Prozent der Investitionskosten erstattet.

11.05.2022  ·  Wärme
Sommerlicher Wärmeschutz im Haus ist wichtig

Besonders bei alten, energetisch schlechten Gebäuden sind kalte Winter ein Problem für den Wohnkomfort und die Ursache für hohe Heizkosten. Auch im Hochsommer wohnt es sich dort unbehaglich, wenn große Fenster mit Süd- und Westausrichtung sowie unzureichend gedämmte Außenwände und Dächer die Innenräume schnell aufheizen.

Dauerhaft hohe Raumtemperaturen belasten die Gesundheit und senken die Produktivität. Mit Maßnahmen zum sommerlichen Wärmeschutz in Gebäuden lässt sich diese Entwicklung abmildern.

Tipps für angenehme Raumtemperaturen

Eine gute Dämmung von Dach und Wänden schützt das Haus nicht nur im Winter vor Wärmeverlusten, sondern senkt gemeinsam mit gut verschatteten Fenstern auch den Eintrag sommerlicher Hitze. Für zusätzliche Abkühlung sorgt eine Lüftung des Hauses in den Nacht- und Morgenstunden, wenn die Außentemperaturen noch niedrig sind.

„Die Hauptursache für sommerliche Hitze bleibt zwar die ungehinderte Sonneneinstrahlung durch große Fensterflächen. Sommerwärme dringt aber auch durch das ungedämmte Dach ins Haus. Besonders effizient, sicher und Komfort bringend ist daher eine Dachdämmung mit Mineralwolle. Neben der hohen Dämmwirkung schützt dieser nichtbrennbare Dämmstoff zugleich vor Lärm", sagt Dr. Thomas Tenzler, Geschäftsführer des FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V.

Gutes Klima, bessere Energiebilanz

Eine gut gedämmte Gebäudehülle ist somit auch Voraussetzung für einen guten sommerlichen Wärmeschutz. Dabei gilt: Je niedriger der U-Wert, also je besser das Außenbauteil gedämmt ist, desto besser ist der sommerliche Wärmeschutz. So ist zum Beispiel der Wärmeeintrag durch eine nur leicht gedämmte Altbau-Dachfläche mit einem U-Wert von 0,7 W/(m²·K) ca. 5 Mal höher als durch eine moderne, gut gedämmte Dachfläche mit dem für Effizienzhäuser üblichen niedrigen U-Wert 0,14 W/(m²·K).

Eine Mineralwolldämmung trägt im Sommer dazu bei, Temperaturschwankungen auszugleichen bzw. den Wärmeeintrag ins Gebäude zu reduzieren. Das verbessert nicht nur die Behaglichkeit, sondern schont auch Klima und Geldbeutel. Während die Dämmung aus Glas- oder Steinwolle im Winter die benötigte Heizenergie senkt, hilft sie im Sommer, den Betrieb von Klimaanlagen und damit Energiekosten sowie den CO2-Ausstoß zu minimieren oder ganz zu vermeiden.

03.05.2022  ·  Umwelt
Sonnenenergie macht Immobilienbesitzer unabhängiger

Die Energiepreise explodieren, aber nur jeder zehnte Besitzer eines dafür geeigneten Daches nutzt bisher die kostenlose Energie der Sonne. Deshalb plant die Bundesregierung unter anderem eine wieder verbesserte Einspeisevergütung für Solarstrom noch in diesem Jahr.

Der richtige Ansatz, denn laut LBS-Immobilienbarometer 2022 sind die Senkung der Energiekosten und Nutzung von Fördermitteln die mit Abstand am häufigsten genannten Nachhaltigkeitsmotive beim Wohnungskauf. "Moderne Technik kann Haushalte schon heute zu einem guten Teil unabhängig von unsicheren Energielieferungen, Preissteigerungen und Förderbedingungen machen", sagt Dr. Christian Schröder, Immobilienexperte der LBS.

Der große Vorteil der Photovoltaik ist, dass sie sich problemlos in die vorhandene Haustechnik integrieren lässt. Solarmodule wandeln dabei das Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Derzeit beträgt die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für neue Anlagen noch 6,83 Cent je Kilowattstunde (kWh). Die bekommt der Betreiber 20 Jahre lang, wenn er seinen Strom im öffentlichen Netz anderen zur Verfügung stellt. Geplant ist mit der EEG-Erweiterung die Erhöhung auf bis zu 13,8 Cent je Kilowattstunde, wenn der Strom komplett eingespeist wird.

Da die Kilowattstunde Strom Anfang des Jahres bereits 36 Cent kostete, lohnt es sich unter Umständen aber doch, so viel wie möglich des erzeugten Stroms selbst zu verbrauchen. "Die Umstellung auf Eigenverbrauch ist zudem eine Option für Anlagen, für die nach 20 Jahren die Einspeisevergütung entfällt, die aber meist noch deutlich länger Strom produzieren können", so Schröder.

Energie speichern lohnt sich

Solarkataster zeigen im Internet jedem Grundstücksbesitzer, welche Dachflächen welchen Ertrag bringen. Dank hoher Wirkungsgrade der Zellen sind längst nicht mehr nur rein nach Süden ausgerichtete Dächer geeignet. Die Stromausbeute ist in der dunkleren Jahreszeit von Oktober bis März deutlich geringer, da nur dann Strom produziert wird, wenn die Sonne scheint. Für die übrige Zeit ist ein Batteriespeicher sinnvoll, der die Versorgung an trüben Tagen, bei Nacht und gegebenenfalls sogar bei Stromausfall übernimmt.

Wie beim Handy oder E-Auto enthält er Lithium-Ionen-Akkuzellen, seine Speicherkapazität wird abgestimmt auf die Leistung der Photovoltaikanlage. Zwar reicht der gespeicherte Strom nur für eine relativ kurze Zeit, danach muss er weiter aus dem Netz bezogen werden. Die Speicher werden aber immer stärker. Zudem gibt es erste - noch sehr teure - Lösungen mit Wasserstoff als Speichermedium.

Im Durchschnitt verbraucht ein 4-Personen-Haushalt 4.000 kWh Strom im Jahr. In Zeiten von Homeoffice, E-Autos und Wärmepumpenheizung kann das künftig deutlich mehr werden. Deshalb sollte die Photovoltaikanlage eine Leistung von mindestens 6 kWp (Kilowatt Peak = maximale Stromerzeugung) haben. Dafür benötigt man eine Dachfläche von rund 40 Quadratmetern. Der passende Speicher hat eine Kapazität von 6 kW.

Auch Strom kann in die Cloud wandern

Als Faustformel gilt im Jahresverlauf: Rund 40 Prozent des erzeugten Stroms können direkt im Haushalt genutzt werden. Mit der Solarbatterie steigt der Eigenverbrauch auf bis zu 70 Prozent, das erspart nach aktuellen Strompreisen beim 4-Personen-Haushalt rund 1.000 Euro Energiekosten im Jahr. Die übrigen 30 Prozent gehen für die zum Anschlusszeitpunkt geltende Einspeisevergütung ins öffentliche Netz. Manche Anbieter stellen dafür eine PV-Cloud, also einen virtuellen Speicher, zur Verfügung. Aber Achtung: das rechnet sich nur, wenn der Stromverbrauch über die Jahre relativ konstant und der Vertrag genau danach ausgelegt ist. Bei höherem Verbrauch muss Strom teuer dazugekauft werden, bei niedrigerem Verbrauch verhagelt die Grundgebühr der Cloud oft die Bilanz.

Die Kosten einer hochwertigen Solaranlage liegen bei brutto etwa 1.600 Euro je kWp Leistung inklusive Montage und Wechselrichter, der den Gleichstrom in die erforderlichen 230 Volt Wechselstrom umwandelt. Die 6 kW-Anlage kommt also auf rund 9.600 Euro. Für Speicher, Zähler und Schaltschrank kommt noch einmal eine ähnliche Summe obendrauf. Da die Mehrwertsteuer erstattungsfähig ist, wird der genannte Haushalt für gut 15.000 Euro deutlich unabhängiger von den Strompreisen. Und wer Mieter ist, kann zumindest spezielle kleinere Anlagen für den Balkon nutzen.

Solarthermie: Warmwasser vom Dach

Die Sonne kann noch auf eine weitere Art als Energiespender genutzt werden. Eine thermische Solaranlage kann bis zu 60 Prozent des benötigten Brauchwassers erwärmen, mit größeren Anlagen lässt sich zudem die Raumheizung unterstützen. In jedem Fall ist die Koppelung mit der Heizungsanlage erforderlich. Deshalb ist der beste Zeitpunkt für die Installation der Kollektoren, wenn die Heizung ohnehin erneuert werden muss.

Für eine reine Warmwasser-Solaranlage reichen in einem Einfamilienhaus fünf bis sechs Quadratmeter Flachkollektoren und ein Brauchwassertank von 300 bis 400 Litern aus - eine Mehrinvestition von ca. 6.000 Euro. Wenn die Sonne auch spürbar zum Heizen beitragen soll, benötigt man eine größere Kombianlage mit zehn bis 15 Quadratmetern und einem Pufferspeicher mit einem Volumen bis zu 1.000 Litern. Besonders effizient bei geringerem Flächenverbrauch sind Vakuum-Röhrenkollektoren. Eine solche Anlage kann bei älteren Einfamilienhäusern bis zu 15 Prozent der Heizenergie beisteuern und kostet ab ca. 12.000 Euro.

27.04.2022  ·  Förderungen
Neubauförderung für ener­gie­ef­fi­zi­ente Gebäude startet wieder

Ab 20.04.2022 können wieder neue Anträge bei der KfW für die „Effizienzhaus / Effizienzgebäude 40 (EH/EG40) - Neubauförderung mit modifizierten Förderbedingungen“ gestellt werden. Die Neubauförderung für Wohn- und Nichtwohngebäude im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) startet damit wieder. Sie ist in dieser Form bis zum 31.12.2022 befristet.

 Es steht ein Budget von 1 Mrd. Euro für die Neubauförderung zur Verfügung.

Bundesminister Habeck : „Ich freue mich sehr, dass die Neubauförderung mit einem Angebot für Wohn- und Nichtwohngebäude bald wieder starten kann. Damit fördern wir effiziente Neubauten. Das ist eine Maßnahme, um bei Neubauten den Energieverbrauch zu senken. Das Budget ist wie angekündigt auf eine Milliarde Euro begrenzt. Man muss sich darauf einstellen, dass diese sehr schnell ausgeschöpft sein wird. Um dennoch möglichst vielen Antragstellern eine Förderung zu ermöglichen, haben wir die Fördersätze reduziert. Auch die Förderbedingungen ändern wir: Wir beenden unter anderem einen Anachronismus und fördern künftig nicht mehr den Einbau von Gasheizungen. Das ist politisch allemal angezeigt“, sagte Habeck.

Er machte deutlich: „Der Neustart der Neubauförderung geht mit einer schrittweisen Neuausrichtung der Neubauförderung einher. Ziel ist, diese Zug um Zug auf immer mehr Nachhaltigkeit und Effizienz auszurichten. Parallel werden wir prioritär die dringend notwendige Sanierung fördern. Sie ist enorm wichtig, um im Gebäudebereich beim Klimaschutz voranzukommen. Hier gibt es eine sehr erfreuliche hohe Dynamik, die hilft, Energie und Energiekosten zu sparen.“

Die Neuausrichtung der Neubauförderung soll in drei Schritten erfolgen.

Schritt 1 ist der ab dem 20.04.2022 erfolgende Neustart der EH-40 Neubauförderung. Das Programm EH 40 ist auf eine Milliarde gedeckelt. Die Förderkonditionen werden angepasst. Vor allem werden die Fördersätze halbiert, damit angesichts des begrenzten Fördervolumens, möglichst viele Antragsteller eine Förderung erhalten können. Es ist dennoch davon auszugehen, dass die Mittel sehr schnell ausgeschöpft werden.

In einem zweiten Schritt wird - im Fall der Ausschöpfung des Budgets für dieses Jahr – die Neubauförderung im Programm EH40-Nachhaltigkeit (EH40-NH) nahtlos mit anspruchsvolleren Konditionen fortgeführt. Das Programm EH40-Nachhaltigkeit ermöglicht eine Neubauförderung nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen (QNG). Dieses Programm in Stufe 2 soll bis zum 31.12.2022 gelten. Das QNG Siegel ist bereits seit Mitte 2021 optionaler Teil der BEG-Förderung (Bonus im Rahmen der sog. „Nachhaltigkeitsklasse“ der BEG) und wird in der zweiten Stufe dann verpflichtend. Damit wird ein Signal für die Neuausrichtung auf nachhaltiges Bauen gesetzt.

Als dritter und finaler Schritt ist dann ab Januar 2023 ein neues umfassendes Programm mit dem Titel „Klimafreundliches Bauen“ vorgesehen. Dieses Programm entwickelt das Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen weiter und wird insbesondere die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude noch stärker in den Fokus stellen. Die genaue Justierung des Programmes wird noch erarbeitet.

19.04.2022  ·  Wärme
Bauliche Maßnahmen zum Energiesparen für den nächsten Winter

Die aktuelle Situation erfordert, sparsam mit Energie umzugehen. Die Verbraucherzentrale NRW gibt konkrete Tipps für private Haushalte, wie sie ihr Eigenheim fit für den nächsten Winter machen.

Seit Monaten steigende Energiekosten und der Krieg gegen die Ukraine haben massive Auswirkungen auf die Energiewirtschaft. Besonders Haushalte, die mit Heizöl oder Erdgas heizen, blicken ungewiss der nächsten Heizperiode entgegen. Für alle Betroffenen heißt es nun, möglichst zahlreiche Möglichkeiten zu nutzen, um Energie einzusparen. Die Verbraucherzentrale NRW gibt konkrete Tipps, wie man selbst durch kleine bauliche Maßnahmen die Heizkosten mit Blick auf den nächsten Winter reduzieren kann.

  • Vorhang vor das Fenster

Mit einem Vorhang vor den Fenstern schafft man einen „Pufferraum“, womit der Wärmefluss durch die Fenster reduziert wird. Der Vorhang muss nicht unbedingt dick sein, auch wenn dies die Wirksamkeit verstärkt. Auch ein dünner, lichtdurchlässiger Stoff ist effektiv, solange er vollflächig vor der Verglasung und nicht vor dem Heizkörper angebracht ist. Bei einem Fenster mit Isolierverglasung, wie es bis Anfang der 1990er Jahre üblich war, reduziert ein entsprechender Vorhang die Energieverluste des Fensters um 35 Prozent und mehr.

  • Dämmung von Rolladenkästen

Rolladenkästen sind in Altbauten häufig eine besondere Schwachstelle, die nicht erkannt wird. Wurden diese vor den 1990er Jahren eingebaut, sind sie häufig ungedämmt. Diese Bauteile können mit recht einfachen Handgriffen nachträglich gedämmt werden, entsprechende Einbaukomponenten werden im Handel angeboten. Das ist sinnvoll, sofern noch keine Fassadendämmung angebracht wurde. So kann eine einfache und günstige Dämmung eines Rolladenkastens die Wärmeverluste des gesamten Fensters um bis zu 15 Prozent senken.

  • Dämmung von Heizungsrohren in unbeheizten Räumen

Heizungsrohre, die frei durch unbeheizte Räume verlaufen, verursachen Wärmeverluste auf dem Weg zwischen Heizkessel und Wohnraum. Rohrinstallationen dieser Art müssen laut Gesetz ohnehin nachträglich gedämmt werden. Die energetische Aufwertung ist zudem eine einfache und kostengünstige Effizienzmaßnahme für den individuellen Energieverbrauch. Die Rohrummantelungen, inklusive Verkleidungen für Ventile oder ähnliche Armaturen, können im Fachhandel für ein überschaubares Budget erworben werden und sind schnell angebracht. Diese energetische Maßnahme amortisiert sich üblicherweise schon in einer Heizperiode und spart langfristig Energie und Geld.

  • Dämmung der Keller- oder obersten Geschossdecke

In vielen Altbauten ist die Decke des unbeheizten Kellers oder zum Dachboden nicht gedämmt. Eine effektive Dämmung der meisten dieser Decken lässt sich aber mit etwas handwerklichem Geschick selbst durchführen. Wichtig dabei ist, eine solche Dämmung vollflächig und lückenfrei auszuführen. Gedämmt wird auf der unbeheizten Seite. An der Kellerdecke kann man dabei aufgrund der notwendigen Kopfhöhe möglicherweise nur eine begrenzte Dämmdicke anbringen. Bei der obersten Geschossdecke hat man dieses Problem meistens nicht. Die optimale Dämmung der obersten Geschossdecke kann in einem ansonsten ungedämmten Altbau den Heizenergiebedarf um mehr als 20 Prozent senken, und das zu vertretbaren Kosten.

11.04.2022  ·  Wärme
Energiesparen wichtiger denn je - was kann ich tun?

Die aktuelle Situation erfordert, sparsam mit Energie umzugehen. Die Verbraucherzentrale NRW gibt konkrete Tipps für private Haushalte.

Schon seit längerem hat der Krieg gegen die Ukraine massive Auswirkungen auf die Preise für Strom und Gas. Nun hat die Bundesregierung die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Die Versorgung sei zwar gesichert, aber es sei mit einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgung zu rechnen. Auch für private Haushalte heißt es nun, möglichst alle Möglichkeiten zu nutzen, um Energie einzusparen. „Schon kleinere Anpassungen können Einfluss auf den Energieverbrauch nehmen”, erklärt Reinhard Loch, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW, und hat zehn Tipps zum Sparen beim Heizen und Stromverbrauch zusammengestellt:

  • Heizungsanlage optimal steuern

Besondere Sparpotenziale liegen in der auf die Bewohner zugeschnittenen Zeitsteuerung der Anlage. Meist können Absenkungszeiten programmiert werden. Eine der bekanntesten ist hier die sogenannte Nachtabsenkung, durch die die Vorlauftemperatur der Heizanlage reduziert wird. Bei längerer Abwesenheit über den Tag macht die Tagesabsenkung Sinn. Moderne Systeme verfügen über Wochenprogramme, mit denen das persönliche Heizprofil für Werktag und Wochenende eingestellt werden kann. Gar nicht zu heizen anstelle einer Absenkung, ist nicht ratsam: Die Innenoberflächen der Außenwände kühlen zu stark ab und das Schimmelrisiko steigt rapide.

  • Heizkörper entlüften

Werden die Heizkörper nicht im vollen Umfang warm oder sind gluckernde Geräusche zu hören, ist meist Luft im Spiel. Die Heizanlage muss dabei mehr Energie aufbringen, um die Räumlichkeiten zu erwärmen. Abhilfe bringt die Entlüftung mit einem Entlüfterschlüssel. Damit lässt sich einfach und unkompliziert die Luft aus den warmen Heizkörpern ablassen. Sowohl vor als auch nach der Entlüftung ist der Druck im Heizungssystem zu prüfen, unter Umständen muss auch Wasser nachgefüllt werden. In einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung ist dafür eine Rücksprache mit dem Vermieter bzw. der Hausverwaltung empfehlenswert, denn Mieter:innen können den Heizungsdruck nicht selbst kontrollieren und nachsteuern.

  • Thermostate im Griff

Überheizte Räume kosten unnötig Energie. Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um etwa sechs Prozent. Mit den Heizungsthermostaten lässt sich für jeden Raum die individuelle Wohlfühltemperatur einstellen. Üblicherweise wird auf Stufe 3 etwa 20 Grad Celsius erreicht, zwischen den Stufen ergeben sich je drei bis vier Grad Unterschied. Wohnräume sind mit 20 Grad auf idealer Temperatur. Im Schlafzimmer reichen oft 16 bis 18 Grad. Zu beachten ist, dass kühlere Räume gut belüftet werden und Türen zu wärmeren Räumen geschlossen sind. Sonst kann sich an kälteren Stellen Feuchtigkeit niederschlagen und es bildet sich Schimmel.

  • Heizkörper freihalten

Heizkörper nicht mit Vorhängen verdecken und mit Möbeln zustellen. Die Heizenergie kann sonst nicht voll ausgenutzt werden, da die Wohnräume dadurch nicht gleichmäßig aufgeheizt werden können. Eine einfache Regel lautet, dass jeder Heizkörper gut zu sehen ist und die Raumluft ihn ungehindert umströmen kann. Ebenso wichtig ist es, die Heizkörper sauber zu halten, da Staubablagerungen die Heizleistung mindern.

  • Türen und Fenster dichthalten

Undichte Außentüren und Fenster vergrößern Wärmeverluste in Haus und Wohnung und sorgen für unangenehme Zugluft. Um die Dichtigkeit von Fenstern zu prüfen, kann ein Blatt Papier zwischen Rahmen und geschlossenem Fenster geklemmt werden. Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug. Bei Haus- und Wohnungstüren kann meist nachträglich ein Dichtprofil leicht angebracht werden, um Heizverluste zu minimieren.

  • Stromsparen im Haushalt

Die optimale Temperatur im Kühlschrank ist sieben Grad Celsius. Schon ein Grad kälter lasst den Stromverbrauch um etwa sechs Prozent steigen. Für die Temperatur im Gefrierschrank sind minus 18 Grad Celsius ideal. Türen von Kühl- und Gefriergeräten nicht zu lange offen halten und möglichst schnell wieder schließen. Wenn sich in Kühlgeräten Eis angesammelt hat, lohnt sich das regelmäßige und jährliche Abtauen. Kochen und braten mit Topfdeckel spart Energie und Zeit. Backen mit Umluft spart etwa 15 Prozent Energie im Vergleich zu Ober- und Unterhitze. Bei Waschmaschinen und -trocknern lohnt es sich, die Geräte ausreichend zu befüllen. Eine Waschtemperatur von 30 bis 40 Grad Celsius reicht bei normal verschmutzter Alltagswäsche völlig aus und hat darüber hinaus den Vorteil, dass die Kleidung länger hält. Ein hoher Schleudergang spart später Zeit beim Trocknen, weil die Wäsche weniger nass ist. Noch stromsparender als der Wäschetrockner ist das Wäschetrocknen an der frischen Luft.

  • Wohnen und Arbeiten im Home Office mit weniger Strom

Bei der Beleuchtung ist es sinnvoll, Glüh- und Halogenlampen durch sparsame LED zu ersetzen. Sie verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom und sind in allen Fassungen und Formen erhältlich. Elektronische Geräte, die nicht rund um die Uhr mit Strom versorgt werden müssen, lassen sich am besten über eine schaltbare Steckerleiste betreiben. Dann können alle Geräte auf einmal abgeschaltet werden. Bei Computern lohnt sich der Umstieg von Desktoprechnern auf Laptops, da sie grundsätzlich weniger Strom verbrauchen. Über Nacht lässt sich das WLAN am Router ausstellen, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Ebenso sollten Ladegeräte von Smartphones oder Tablets nicht ungenutzt in der Steckdose stecken. Es könnte sich um heimliche Stromfresser handeln.

  • Stromfresser identifizieren

Der Stromverbrauch einzelner Geräte lässt sich einfach mit einem Strommessgerät messen. Diese lassen sich kostenlos bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale leihen. Nach der Messung kann so der Stromverbrauch mit einem neuen energieeffizienten Modell im Handel verglichen werden. Der jeweilige Jahresstromverbrauch lässt sich einfach am Energieeffizienzlabel ablesen. Auch abgeschaltete Elektrogeräte sind häufig heimliche Stromfresser. Fühlt sich das Netzteil des Gerätes warm an, verbraucht das Gerät weiterhin Strom. Häufig trifft dies auf Steh- und Tischlampen, Laptops und andere elektronische Geräte zu. Hier lohnt es sich bei ungenutzten Geräten einfach den Stecker zu ziehen.

  • Auf energieeffiziente Geräte setzen

Durchschnittlich ein Drittel des Stromverbrauchs im Haushalt lassen sich auf Geräte zur Kommunikation und Unterhaltung zurückführen. Darunter fallen Fernseher, Computer, Spielekonsolen und deren Zusatzzubehör. Hier lohnt es sich auf besonders effiziente Geräte zu setzen. Aber auch Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Gefriergerät, Waschmaschine oder Trockner belasten die Stromrechnung. Bei solchen Großgeräten macht es Sinn nach etwa 10 bis 15 Jahren auszurechnen, ob sich ein Neukauf lohnt. Bei jedem Neukauf sollte daher auf den Stromverbrauch geachtet werden. Neben einer hohen Effizienzklasse, ist der angegebene Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro Jahr ausschlaggebend.

  • Stand-By-Funktion besser nicht nutzen

Die Stand-By-Funktion bei Elektrogeräten wie Fernsehern, Spielekonsolen, Netzwerkspeichern verbraucht weiter Strom, wenn auch gering. Nach einer EU-Vorgabe dürfen Neugeräte im Stand-By-Modus nur noch bis zu 0,5 Watt verbrauchen. Allerdings gilt die EU-Vorgabe nicht für Geräte, die mit einem hausinternen Netzwerk verbunden sind – zum Beispiel Smart-TVs, Netzwerkspeicher oder Spielekonsolen. Bei diesen Geräten lohnt sich zum Stromsparen das Abschalten.

03.04.2022  ·  Förderungen
Kommt das Förder-Aus für die Pelletheizung?

Die Förderung der Pelletheizung könnte vor dem Aus stehen. Das kündigte Christian Maaß, Abteilungsleiter Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), auf der Wärmekonferenz des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) am vergangenen Mittwoch in Berlin an.

Biomasse, so Maaß, sollte auch langfristig lieber einer kaskadenförmigen Nutzung zugeführt und so häufig wie möglich stofflich verwendet werden.
Erst am Ende könne eine energetische Verwertung stehen. „Die Pelletheizung weiter nach vorn zu stellen ist nicht das Ziel", so Maaß.
Bioenergie sollte auf die Anwendungen beschränkt werden, wo es keine anderen Lösungen gäbe. Deswegen werde es für Pelletheizungen weniger Förderungen geben, während sie in anderen Fällen fortgesetzt würde. Zu einem Zeitpunkt, wann dies geschehen könnte, äußerte er sich nicht.

Zum Hintergrund: Derzeit werden Pelletheizungen im Rahmen der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG – Einzelmaßnahmen) gefördert.
Ein Einbau kann mit 35 % bezuschusst werden; wird eine Ölheizung ersetzt, können es
45 % sein. Bei Nutzung eines individuellen Sanierungsfahrplanes kann die Förderung sogar 55 % betragen. Auf ein mögliches Förderaus hatte HaustechnikDialog bereits am 21. Februar 2022 hingewiesen.

30.03.2022  ·  Wärme
Wenn das Heizen mit Öl und Gas immer teurer wird

Sobald die Tage kürzer werden und die Temperaturen weiter nach unten klettern, wird die Heizung wieder in Betrieb genommen. Schließlich gibt es gerade in der dunklen Jahreszeit nichts Schöneres, als in ein warmes Zuhause zu kommen! Doch vor allem jetzt müssen Verbraucher für Erdgas und Heizöl tief in die Tasche greifen.

Im Vergleich zum Vorjahr sehen sie sich mit erheblichen Preisanstiegen konfrontiert – teilweise von über 50 Prozent.

Auf der Suche nach Alternativen

Konstant steigende Heizkosten stellen eine zunehmende finanzielle Belastung für private Haushalte dar. Es ist also keinesfalls verwunderlich, dass viele Verbraucher nach preisgünstigeren Alternativen Ausschau halten und an die Zukunft denken. Schließlich weiß niemand, wie sich die Preise für Öl und Gas in den kommenden Monaten bzw. Jahren noch entwickeln. Doch nicht nur die Kosten spielen eine entscheidende Rolle – auch das Thema Umweltverträglichkeit gewinnt bei der Wahl des Heizsystems immer mehr an Bedeutung.

Diese Heizmöglichkeiten rücken nun in den Fokus

Gas- und Ölheizungen zählen in Deutschland zu den am weitesten verbreiteten Heizungsarten. Doch welche Möglichkeiten haben Verbraucher darüber hinaus?

  • Solaranlage

Solaranlagen sind besonders umweltfreundlich – es entstehen keinerlei CO2-Abgase! Sogenannte Solarzellen werden auf dem Dach installiert und fangen dort die Sonnenstrahlen ein. Daraufhin erhitzt sich in dünnen Rohren eine Flüssigkeit und es entsteht Dampf, der die Wärme an einen Speicher im Haus abgibt. Dieser ist essenziell, da das warme Wasser so auch zur Verfügung steht bzw. geheizt werden kann, wenn die Sonne einmal nicht scheint. Da Solaranlagen – insbesondere in Deutschland – den jährlichen Energiebedarf nicht decken können, empfehlen sich Kombi-Lösungen mit einem modernen Brennwertkessel, Pelletkessel oder einer Wärmepumpe.

  • Photovoltaikanlage

Photovoltaik ist ebenfalls ein Energieerzeugungskonzept, das auf die Kraft der Sonne zurückgreift. Der Unterschied hier: Die Anlage wandelt die Sonnenkraft in elektrischen Strom um, der auf ganz unterschiedliche Weise im Haushalt genutzt werden kann. Aber auch hier gilt: Der Photovoltaikstrom reicht nicht aus, um den gesamten Heizbedarf eines Haushalts aufzufangen. Es braucht auch hier eine Ergänzung.

  • Pelletheizung

Mit Holz zu heizen, stellt für viele Verbraucher eine attraktive Möglichkeit dar. Schließlich handelt es sich hier um einen nachwachsenden Rohstoff! Bei der Verbrennung von Pellets, die häufig aus Resten der Sägeindustrie stammen, wird Hitze freigesetzt, die Wasser für das Heizsystem erwärmt. Was man unter anderem braucht: einen feuersicheren Raum für den Brennkessel. Während die Anschaffungskosten relativ hoch sind, bewegen sich die Betriebskosten in sehr erschwinglichen Sphären.

  • wasserführender Kaminofen

Ebenfalls eine lohnenswerte und noch dazu umweltschonende Alternative: der Kaminofen. Wer nicht nur einen Raum, sondern die gesamte Wohnung heizen möchte, entscheidet sich für einen wasserführenden Kamin. Dieser ist mit einer Wassertasche ausgestattet, die den Brennraum umschließt und sich bei Betrieb erwärmt. Ein Großteil – etwa zwei Drittel – der entstandenen Wärme wird in den Heizungskreislauf bzw. einen Pufferspeicher geleitet. So ist die Wärme nicht nur im Aufstellraum spürbar, sondern im gesamten Haus. Vor allem in der Übergangszeit dient der Kaminofen als Unterstützung zur Hauptheizung.

Doch ein Kamin ist nicht nur praktisch, sondern auch dekorativ! 

  • Fernwärme

Heizen mit Fernwärme gilt als recht unkompliziert, sauber und günstig. Diese wird über eine Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, z. B. in einem Kraftwerk, und anschließend über gedämmte Rohre direkt zu den entsprechenden Haushalten transportiert. Die Energie des Fernwärmewassers wird daraufhin in den Heizkreislauf eingespeist. Da die Fernwärme als Abprodukt der Stromerzeugung genutzt wird, ist sie besonders ressourcensparend und umweltfreundlich. Einziger Haken: Nicht alle Verbraucher können von dieser Art der Energielieferung profitieren.

  • Wärmepumpe

Wärmepumpen arbeiten im Prinzip alle gleich und das auch noch emissionsfrei! Sie ziehen sich eine gewisse Grundtemperatur aus ihrer Umgebung – das kann aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser sein – und erwärmen ein Kältemittel auf dieselbige. Mittels Verdichter wird es weiter erhitzt und diese Wärme dann an das Heizsystem abgegeben.

Wärmepumpen brauchen für ihren Betrieb weder Roh- noch Brennstoffe, sondern lediglich eine geringe Menge an Strom. Ein solches Heizsystem lässt sich hervorragend mit einer Photovoltaikanlage kombinieren, da man den benötigten Strom für die Wärmepumpe direkt aus dem Speicher der umweltfreundlichen Anlage ziehen kann. Solaranlagen und Holzheizungen bieten sich ebenfalls als Hybrid-Lösung an.

28.03.2022  ·  Umwelt
Schwerpunkt Klimakrise: Schutzmodule, auf die kein Hausbesitzer verzichten sollte

Selbst frühere Skeptiker können sich kaum noch dem Fakt entgegenstellen, dass sich das Klima nahezu unaufhaltsam erhitzt. Wetterextreme häufen sich, sie treten in immer kürzer werdenden Abständen auf.

Heftige Gewitter mit Hagel, tagelange Wolkenbrüche, aber auch langanhaltende Trockenheit mit den entsprechenden Erosionen stellen Immobilienbesitzer zunehmend vor Herausforderungen. Ein Umdenken ist in vielen Bereichen notwendig. Grundstücke und Häuser müssen vor Überflutungen geschützt werden. Fotovoltaikanlagen gilt es vor Hagel zu bewahren. Den dabei möglichen Schaden durch Versicherungen abzudecken ist einer der Eckpfeiler der Prävention. Selbst Vorsorgemaßnahmen zu treffen, ein nicht weniger wichtiger.

Hochwassergefahr - Eigenschutz und Notfallmanagement

Hochwasserkatastrophen sind das, was uns nicht nur die letzten Jahre, sondern künftig immer öfter bedrohen wird. Wer sich mit dem Gedanken trägt, ein Haus zu bauen, sollte sich unbedingt an den jedermann zugänglichen Risikokarten orientieren. Nicht jedes ausgewiesene Baugebiet nimmt ausreichend Rücksicht darauf. Ist Baugrund knapp, werden auch Flächen freigegeben, in denen Überschwemmungen nicht ausgeschlossen sind. Vorschriften hierzu beinhalten beispielsweise die Sicherung von Öltanks. Festgelegt ist zudem, dass das Bauwerk in einem gewissen Maß den Fluten trotzen muss.

Wer aufgrund eines günstigen Bodenpreises eine solche Fläche in Betracht zieht, muss um eventuelle Folgen wissen. Bei einer frühzeitigen Rücksprache mit Versicherern erfährt man, ob man Schäden durch Überschwemmung durch eine Elementarversicherung abdecken kann. Bei Bestandsimmobilien empfiehlt sich, abgeschlossene Policen auf die Deckungssumme zu überprüfen. Wer keine hat, ist gut beraten, sich Angebote einzuholen.

Beim Bau, der Nachrüstung oder Renovierung von Häusern kann jedoch bereits viel gegen Schäden durch Überflutung getan werden. Rückstauverschlüsse an Abwasserrohren, Verriegelungsdeckel, Abdeckungen an Lichtschächten sind nur ein paar der Maßnahmen, die jeder Hausbesitzer treffen sollte. Wurden Grundstück und Haus bereits einmal überschwemmt, sind Material für Sandsäcke und Abdichtungen für Türen wichtig. Das Inventar im Keller wird höhergestellt, um Wasserschäden zu vermeiden. Dies gilt im besonderen Maße für Elektrogeräte wie Tiefkühler oder Waschmaschine. Viele Versicherungsgesellschaften halten Ratgeber zum Thema bereit.

Sturm und Hagel - aktiv zur Schadensminimierung

Tennisballgroße Hagelkörner, Orkan bis zur Windstärke 140, Tornados: Dass die Natur mit voller Wucht zuschlägt, ist nicht zu verhindern. Was aber abgemindert werden kann, sind Schäden, die durch außergewöhnliche Witterungslagen entstehen. Fenster, vor allem Dachfenster, können mit speziellen Hagelrollläden geschützt werden. Sie werden aus robustem Aluminium hergestellt. Markenhersteller testen das Material durch Simulation, um eine ausreichende Belastbarkeit zu erzielen. Auch Fensterläden und normale Rollläden stellen einen gewissen Schutz dar. Zwar überstehen sie starken Hagel nicht immer, oftmals bleiben aber wenigstens die Fensterscheiben heil.

Dachziegel werden mit Sturmklammern fixiert. Sinnvoll ist es auch, das Dach regelmäßig durch Fachbetriebe kontrollieren zu lassen. Lose Ziegel und andere Schwachstellen werden bei der Überprüfung erkannt und in Ordnung gebracht. Damit ist eine höhere Sicherheit bei Stürmen gewährleistet. Schließlich gilt es hier nicht nur eigene Schäden zu vermeiden, sondern auch die von vorübergehenden Passanten oder parkenden Autos, die von Dachplatten getroffen werden könnten.

Besondere Aufmerksamkeit sollte vor allem dann gelten, wenn das Hausdach mit Solarmodulen bestückt ist. Ein routinemäßiger Check der Unterkonstruktion trägt dazu bei, Schäden zu vermeiden. Dies gilt im besonderen Maße bei starkem Schneefall. Wird die Schneelast zu hoch, besteht die Gefahr, dass die Unterkonstruktion verformt wird. Abräumen von der Hand ist eine der Lösungen, die hier gefragt sind. Eine andere Möglichkeit ist Sicherheitstechnik. Sensoren messen die Schneelast, mit einer integrierten Rückstromheizung kann die Photovoltaikanlage abgetaut werden. Auch hier entsteht ein zweifacher, positiver Effekt. Die Anlage bleibt funktionstüchtig, gleichzeitig wird verhindert, dass rutschender Schnee Fußgänger oder Fahrzeuge trifft.

Wetterdienste und Warnapps - Gefahren erkennen

Wettervorhersagen, aber auch Statistiken und ältere Aufzeichnungen, sind wertvolle Helfer, um den Folgen der Klimakrise präventiv zu begegnen. So gibt zum Beispiel der Deutsche Wetterdienst Aufzeichnungen und aktuelle Warnungen heraus. Die Vorhersagen werden regelmäßig aktualisiert, sodass sich ein genauer Trend erkennen lässt. Die Zuverlässigkeit ist hoch. Wer seine Sandsäcke rechtzeitig auffüllen will, kann sich daran orientieren.

Wetterwarn-Apps bieten ebenfalls zweckmäßige Unterstützung bei der Schadensprävention. Werden sie mit Smart-Home-Technik kombiniert, müssen Hausbesitzer nicht einmal ortsanwesend sein. Per App werden Fenster und Rollläden geschlossen. Ergänzt werden Smart-Home-Angebote durch Rauch- und Brandmelder, Einbruchssicherungen oder Wassersensoren.

Versicherungsschutz - Bausteinsysteme bei Elementarschäden

Klimaforscher vertreten zunehmend die Ansicht, dass außergewöhnliche Wetterextreme nicht mehr seltene Ausnahmen, sondern eher die Regel darstellen. Es wird also immer wichtiger, gegen die finanziellen Schäden, die dadurch entstehen, abgesichert zu sein. Einfache Hausrat- und Gebäudeversicherungen treten in der Regel nur ein, wenn Sturm, Hagel oder Blitzeinschläge die Schadensursache sind.

Im Baukastensystem können weitere Elementarschäden versichert werden, so zum Beispiel Schäden durch Starkregen, Hochwasser und Überschwemmungen, durch Erdrutsch, Erdsenkung und Erdbeben. Auch gegen Schneedruck ist eine Absicherung möglich. Die Deckungssummen sollten dabei keineswegs zu niedrig angesetzt sein. Nur wenn sie ausreichend hoch ist, bleiben Hausbesitzer nicht auf Kosten sitzen.

Um dem Risiko gerecht zu werden, das je nach Region und Ortslage unterschiedlich ausfällt, werden Immobilien in eine Gefährdungsklasse eingestuft. In der Regel sind dies vier Stufen. Zur Einstufung ist maßgeblich, wie hoch die statische Erdbeben- oder Hochwasserhäufigkeit der letzten Jahrzehnte war. In stark von Erdbeben oder Hochwasser betroffenen Gegenden wird eine höhere Versicherungsprämie fällig als dort, wo bislang keine oder sehr seltene Ereignisse zu verzeichnen waren.

Zu den Versicherungsbedingungen gehören grundsätzlich Regelungen darüber, was Versicherungsnehmer selbst zur Vorsorge leisten müssen. So können bestimmte Vorkehrungen zur Umleitung von Hochwasser notwendig werden, Rückstauventile an Abwasserrohren, Abdeckungen für Dachfenster oder ähnlich zweckmäßige Vorrichtungen. Andere Bedingungen können sein, dass Inventar im Keller so gelagert oder aufgestellt werden muss, dass ein Mindestabstand zum Boden gewährleistet ist.

Stellt sich bei der Schadensaufnahme heraus, dass diese Bedingungen nicht eingehalten wurden, kann der Versicherungsschutz teilweise oder sogar vollständig versagt bleiben. Wesentliches Merkmal ist zudem, dass Elementarschäden immer ohne menschlichen Einfluss auftreten. Ist ein Erdrutsch etwa die Folge von Baumaßnahmen in der Nachbarschaft, von Fracking oder Abbau von Erzen und Kohle, tritt die Elementarversicherung nicht für den Schaden ein.

Die Vergangenheit hat jedoch vor allem bei den katastrophalen Hochwassern der letzten Jahre gezeigt, dass viele Hausbesitzer keine entsprechende Versicherung hatte. Sie blieben auf den Schäden sitzen, ohne Haus und mit einer oft noch hohen Schuldenlast. Laut Verbraucherzentrale waren 2021 nur 46 % aller Hausbesitzer gegen Elementarschäden versichert. Sie gingen - und gehen - davon aus, dass ein Unwetter ihrer Immobilie nichts anhaben können. Um Opfer einer Flut zu werden, ist es jedoch nicht nötig, nahe an einem Fluss zu wohnen. Oft werden Bäche zu Strömen, die sich fernab ihres natürlichen Laufes einen Weg bahnen. Schlamm und Geröll werden mitgerissen und durch umgestürzte Bäume entstehen weitere Umleitungen und Überschwemmungen.

Oft verlassen sich Hausbesitzer auch darauf, dass bei Katastrophen der Staat einspringt. Der ist jedoch zu nichts verpflichtet. Wird dennoch ein Etat zur Verfügung gestellt, reicht er meist nur für einen Bruchteil des Schadens aus. Existenzen werden ruiniert, wo ein ausreichender Versicherungsschutz dies verhindert hätte.

Wer ein Bauvorhaben plant oder bestehende Häuser durch Präventionsmaßnahmen schützen will, sollte immer alle Aspekte in seine Überlegungen mit einbeziehen. Wie sieht die Gefährdung durch Unwetter aus, zeichnet sich ein bestimmter Trend ab, welche Maßnahmen sind sinnvoll und gibt es Versicherungen, die eine Immobilie an diesem Standort ausreichend absichern. Mit dem Einholen von entsprechenden Angeboten, lassen sich die Konditionen genau vergleichen. Ein paar Euro monatlich zu sparen, hilft wenig, wenn bestimmte Positionen im Vertrag ausgeklammert werden. Auch die Seriosität einer Versicherungsgesellschaft ist wichtig, damit Hausbesitzer im Schadensfall keine Enttäuschung erleben.

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