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09.01.2023  ·  Umwelt
Sonnenenergie vom Dach: ab 2023 gelten neue rechtliche Regeln

Im März 2022 waren auf Dächern und Grundstücken 2,2 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 58.400 Megawatt installiert. Auch immer mehr private Haushalte nutzen die Energie der Sonne zur Stromerzeugung. Die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) macht Photovoltaik nun für viele Haushalte attraktiver.

Seit August wird die Einspeisung des Solarstroms für neue Anlagen besser vergütet. Die neuen Vergütungssätze gelten ohne Degression für Anlagen, die bis einschließlich Januar 2024 in Betrieb genommen werden. Wer keine Solaranlage auf dem Dach installieren kann, darf die Paneele zukünftig zudem im Garten aufstellen – und erhält dafür ebenfalls eine Einspeisevergütung. Eigentümer sollten sich allerdings erkundigen, ob und welche baurechtlichen Regeln sie bei der Solaranlage im Garten berücksichtigen müssen, rät die Energieberatung der Verbraucherzentrale.

Die wichtigsten Neuerungen im Überblick

Für Anlagen, die ab dem 30.7. 2022 in Betrieb genommen wurden, gilt:

  • Vergütung: Bei Teileinspeisung steigt der Vergütungssatz für Solarstrom aus Hausdachanlagen unter zehn Kilowatt installierter Leistung von 6,24 Cent pro Kilowattstunde eingespeisten Solarstrom auf 8,2 Cent. Bei Volleinspeisung erhalten private Erzeuger zukünftig 13,0 Cent statt 6,24 Cent.
  • Flexi-Modell: Anlageneigentümer können vor jedem Kalenderjahr neu entscheiden, ob sie voll einspeisen oder einen Teil selbst nutzen wollen.
  • Anlagenmix möglich: Auf einem Haus können zwei Anlagentypen angemeldet werden; eine zum teilweisen Eigenverbrauch und eine zur Volleinspeisung. Voraussetzung sind getrennte Messeinrichtungen.

Für neue Anlagen, die ab dem 1. Januar 2023 in Betrieb gehen, gilt:

  • Maximale Erzeugung möglich: Die so genannte 70-Prozent-Regel entfällt private Erzeuger. Für neue Anlagen bis einschließlich 25 kW kann zukünftig unbegrenzt Solarstrom ins Netz eingespeist werden. Das gilt ebenso für Bestandsanlagen bis 7 kW. Sie müssen die Kappungsgrenze ebenfalls nicht mehr einhalten. Für bestehende Anlagen über 7 kW bleibt die 70-Prozent-Regel so lange bestehen, bis die Leistung der Anlage über ein sogenanntes Smart-Meter-Gateway die Einspeiseleistung ferngesteuert reduziert werden kann.

06.01.2023  ·  Umwelt
Im Heizungskeller ist Wäsche ein Energiefresser

Warmer Heizungsraum statt Wäschetrockner: Das klingt im Winter nach einem guten Plan zum Energiesparen. Doch das Gegenteil ist richtig, warnt das Infocenter der R+V Versicherung. Fussel und Staub sind schlecht für die Heizanlage - und können den Energieverbrauch sogar erhöhen.

Zentralheizungen brauchen Luft für die Verbrennung. Und mit der Luft saugen sie wie ein Staubsauger Fussel und Flusen an. "Bei staubiger Luft können die Düsen schnell verstopfen", erklärt Jochen Löhmann, Bau-Experte bei der R+V Versicherung. "Die Verbrennung dauert dann länger, der Energieverbrauch erhöht sich. Zudem kann das Gerät anfälliger für Störungen werden." Um hohe Kosten durch Reparaturen oder steigenden Energieverbrauch zu vermeiden, sollte die Wäsche möglichst nicht im Heizungskeller aufgehängt werden. Zudem empfiehlt der Experte, den Raum regelmäßig zu reinigen.

Keller sauber halten

Das ist vor allem bei modernen Heizungsanlagen wichtig. "Je neuer, desto sensibler - die Düsen von modernen Heizungsanlagen verstopfen besonders schnell. Deshalb sollte die Umgebung stets sauber sein", sagt Löhmann. Zentrale Heizungsanlagen befinden sich meist nahe am Boden, wo sich Staub und Dreck sammeln. Das ist ein wichtiger Unterschied zu kleinen Thermen, wie sie oft in Mietwohnungen installiert sind.

Jochen Löhmann rät, keine staubenden Materialien im Heizungsraum aufzubewahren. Auch Bastel- und Heimwerkerarbeiten sollten besser an einen anderen Ort stattfinden. Zudem ist es wichtig, die Heizungsanlage regelmäßig von Fachleuten warten zu lassen. Löhmanns Tipp zum Wäschetrocknen: "Ruhig wie früher draußen, sofern Platz und Witterung es zulassen. Das funktioniert sogar bei Minustemperaturen."

04.01.2023  ·  Umwelt
Neue Förderrichtlinien für umweltschonende Heizungssysteme: Wärmepumpen bleiben gefördert

Das Bundesklimaschutzministerium hat neue Förderrichtlinien für umweltschonende Heizungssysteme veröffentlicht. Die Förderung für Wärmepumpen bleibt erhalten, mit Fördersätzen von bis zu 40 Prozent.

Seit dem 1. Januar dieses Jahres gelten für den Einbau umweltschonender Heizungssysteme neue Förderrichtlinien. Das Bundesklimaschutzministerium (BMWK) hat im Oktober bereits Richtlinienentwürfe vorgelegt, die am 30. Dezember final abgestimmt wurden und am 1. Januar in Kraft getreten sind.

Die neuen Förderrichtlinien sind Teil der Reformen der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) und sollen dazu beitragen, den Klimaschutz voranzutreiben und den Energieverbrauch in Gebäuden zu senken.

Für den Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. ist die wichtigste Nachricht, dass die Förderung für Wärmepumpen weitgehend stabil bleibt. Weiterhin sind Fördersätze von bis zu 40 Prozent möglich. Allerdings gibt es auch einige Änderungen, die vor allem die BEG-Einzelmaßnahmen (BEG-EM) betreffen. Einige dieser Änderungen sind aber auch für systemische Sanierungen von Wohn- und Nichtwohngebäuden relevant.

Zum Beispiel werden zusätzliche Boni für die Sanierung von besonders ineffizienten Gebäuden ausgeschüttet. Für Gebäudeneubau wird in der BEG zunächst die Förderung von Effizienzhäusern nach dem Standard EH-40 NH fortgeführt, die voraussichtlich im März durch eine neue Bauförderung des Bundesbauministeriums abgelöst wird.

Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
  • Für Wärmepumpen, die als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser nutzen und die mit natürlichen Kältemitteln betrieben werden, wird der bisherige Fünf-Prozent-Bonus auf den Standard-Fördersatz von 25 Prozent gewährt. Das bedeutet, dass der Fördersatz für diese Wärmepumpen von 25 Prozent auf 30 Prozent angehoben wird.
  • Für den Austausch ineffizienter Heizungsanlagen wird ein Zehn-Prozent-Bonus gewährt, sodass maximal 40 Prozent der förderfähigen Investitionen bezuschusst werden.
  • Ab dem Jahr 2028 werden nur noch Wärmepumpen gefördert, die ein natürliches Kältemittel verwenden. Das BMWK verweist aber auch auf die laufenden Verhandlungen um die F-Gase-Verordnung und behält sich vor, darauf noch zu reagieren.
  • Wärmepumpen, die die Wärmequelle Raumluft nutzen, wie beispielsweise Abluft-Wärmepumpen, sind künftig von der BEG-EM ausgeschlossen. Sie werden nur noch im Rahmen der Lüftungstechnik (mit einer Zuschussförderung von 15 Prozent) gefördert.
  • Der Fördermittelgeber hat sich dazu entschieden, wieder eine Mindesteffizienz der Wärmepumpenanlagen in Form einer berechneten Jahresarbeitszahl (JAZ) vorzugeben. Diese JAZ geht über die bisher geltenden gerätebezogenen Mindestanforderungen hinaus und soll sicherstellen, dass nur wirklich effiziente Wärmepumpenanlagen gefördert werden.
  • Die neuen Förderrichtlinien sind ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz und Energieeinsparung in Gebäuden. Sie bieten finanzielle Unterstützung für den Einbau umweltschonender Heizungssysteme und fördern insbesondere den Einsatz von Wärmepumpen. Allerdings gibt es auch einige Änderungen, die für bestimmte Arten von Wärmepumpen oder Sanierungsmaßnahmen gelten. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen und sich über die Möglichkeiten der Förderung zu informieren.

Alle Infos zu den Förderbedingungen (auch im Nichtwohnbereich), die Förderanträge und Merkblätter finden Sie auf den Seiten des BAFA.

04.10.2022  ·  Wärme
Sparsam in die Heizsaison starten

Die aktuelle Situation erfordert, sparsam mit Energie umzugehen. Die Verbraucherzentrale NRW gibt konkrete Tipps für private Haushalte. Viele Verbraucher:innen haben in den letzten Wochen Preiserhöhungen ihres Versorgers erhalten oder zahlen höhere Heizkosten-Abschläge an ihre Vermieter:innen. Für private Haushalte heißt es, möglichst alle Möglichkeiten zu nutzen, um Energie einzusparen.

„Schon kleinere Anpassungen können Einfluss auf den Heizenergieverbrauch nehmen", erklärt Reinhard Loch, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW, und hat Tipps zum Heizenergie sparen zusammengestellt:

  • Thermostate im Griff

Mit den Heizungsthermostaten lässt sich für jeden Raum die individuelle Temperatur einstellen. Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um etwa sechs Prozent. Üblicherweise wird auf Stufe 3 etwa 20 Grad Celsius erreicht, zwischen den Stufen ergeben sich je drei bis vier Grad Unterschied. Wohnräume sind mit 20 Grad auf idealer Temperatur. Im Schlafzimmer reichen oft 16 bis 18 Grad. Zu beachten ist, dass kühlere Räume gut belüftet werden und Türen zu wärmeren Räumen geschlossen sind. Sonst kann sich an kälteren Stellen Feuchtigkeit niederschlagen und es bildet sich Schimmel. Langfristig macht sich der Austausch der Thermostatköpfe gegen programmierbare smarte Thermostate in wenigen Jahren bezahlt und spart Heizenergie.

  • Heizkörper entlüften

Werden die Heizkörper nicht im vollen Umfang warm oder sind gluckernde Geräusche zu hören, ist meist Luft im Spiel. Die Heizanlage muss dabei mehr Energie aufbringen, um die Räumlichkeiten zu erwärmen. Abhilfe bringt die Entlüftung mit einem Entlüfterschlüssel. Damit lässt sich einfach und unkompliziert die Luft aus den warmen Heizkörpern ablassen. Sowohl vor als auch nach der Entlüftung ist der Druck im Heizungssystem zu prüfen, unter Umständen muss auch Wasser nachgefüllt werden. In einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung ist dafür eine Rücksprache mit dem Vermieter bzw. der Hausverwaltung empfehlenswert, denn Mieter:innen können den Heizungsdruck nicht selbst kontrollieren und nachsteuern.

  • Wohnräume richtig nutzen

Heizkörper nicht mit Vorhängen verdecken und mit Möbeln zustellen. Die Heizenergie kann sonst nicht voll ausgenutzt werden, da die Wohnräume dadurch nicht gleichmäßig aufgeheizt werden können. Eine einfache Regel lautet, dass jeder Heizkörper gut zu sehen ist und die Raumluft ihn ungehindert umströmen kann. Ebenso wichtig ist es, die Heizkörper sauber zu halten, da Staubablagerungen die Heizleistung mindern.

  • Türen und Fenster dichthalten

Undichte Außentüren und Fenster vergrößern Wärmeverluste in Haus und Wohnung und sorgen für unangenehme Zugluft. Um die Dichtigkeit von Fenstern zu prüfen, kann ein Blatt Papier zwischen Rahmen und geschlossenem Fenster geklemmt werden. Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug. Bei Haus- und Wohnungstüren kann meist nachträglich ein Dichtprofil leicht angebracht werden, um Heizverluste zu minimieren.

  • Heizungsanlage optimal steuern

Besondere Sparpotenziale liegen in der auf die Bewohner:innen zugeschnittene Zeitsteuerung der Anlage. Eine der bekanntesten ist hier die sogenannte Nachtabsenkung, durch die die Vorlauftemperatur der Heizanlage reduziert wird. Bei längerer Abwesenheit über den Tag macht die Tagesabsenkung Sinn. Heizungsfachbetriebe stellen die Heizkurve für die Vorlauftemperaturregelung professionell ein. Die Fachkräfte können auch beurteilen, ob ein sogenannter hydraulischer Abgleich der Anlage sinnvoll ist, um Heizenergie zu sparen. Dieser sorgt dafür, dass durch alle Heizkörper die richtige Wassermenge fließen kann.

  • Heizungsrohre und Rollladenkästen dämmen

Die nachträgliche Dämmung von Heizungsrohren in unbeheizten Räumen, die schlecht oder ungedämmt sind, bringt einige Prozent Energieeinsparung und kann mit etwas handwerklichem Geschick selbst gemacht werden. Ungedämmte Rollladenkästen, aber auch entsprechende Heizköpernischen, sind bei manchen Altbauten ein Schwachpunkt. In vielen Fällen ist eine nachträgliche Dämmung mit wenig Aufwand möglich und spart langfristig Heizkosten. In einer Mietwohnung sollten Bewohner:innen vorab Rücksprache mit ihren Vermieter:innen halten.

  • Lüften hilft sparen

Richtiges Lüften spart Energie. Die wichtigste Regel dabei – mehrfach täglich fünf bis zehn Minuten bei abgedrehten Heizkörpern stoßlüften und nicht dauerhaft kipplüften. So werden die Luftmassen in den Räumen schnell ausgetauscht, ohne die Wände unnötig auszukühlen. Nach dem Lüften die Thermostate wieder aufdrehen. Dann muss die Heizung nur die frische Luft erwärmen und nicht die Wohnungseinrichtung wie massive Möbel und Einbauten.

 

28.09.2022  ·  Wärme
Thermostatventile richtig einstellen – Heizenergie effizient nutzen

Die hohen Energiepreise zwingen zum Umdenken beim Energieverbrauch. „Der richtige Umgang mit der Heizung ist dabei besonders wichtig“, betont Dr. Jan Witt, Geschäftsführer der HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V., Berlin. Höchste Zeit also, sich die Raumtemperatur und ihre Regelung genauer anzuschauen

Ob eine Raumtemperatur als angenehm empfunden wird hängt stark von der subjektiven Wahrnehmung ab. Als Richtwerte können aber gelten: Für Wohn-, Ess- und Kinderzimmer wird eine Raumtemperatur von 20 Grad empfohlen, für die Küche 18 Grad. Im Schlafzimmer kann die Temperatur niedriger sein, genauso wie in Fluren, hier reichen 15 Grad. Weniger sollten es aber nicht sein: Kühlen einzelne Räume zu sehr aus, kann dort Feuchtigkeit aus der Luft kondensieren und Schimmelbildung einsetzen. Um keine Heizenergie zu verschwenden, sollten die Türen zwischen beheizten und unbeheizten Räumen geschlossen bleiben.

In vielen Wohnungen und Häusern wird die Raumwärme über Heizkörperthermostate geregelt, dies kann mechanisch oder elektronisch erfolgen. Eine mechanische Regelung wird bei Heizkörpern am häufigsten genutzt. Die Temperatur wird hier manuell über den Thermostatkopf eingestellt. Vorteile bietet eine elektronische Regelung: Diese Thermostate sind mit einem Stell-Motor versehen, so kann die Temperatur direkt und Grad-genau beispielsweise über eine Smartphone-App programmiert werden. Elektronisch geregelte Thermostate erkennen eine stark abfallende Temperatur beim Lüften und reduzieren dann automatisch die Wärmezufuhr, manche benötigen dafür die Unterstützung über Fensterkontakte. Der Einsatz dieser programmierbaren Thermostate spart bis zu 10 Prozent Heizenergie im Vergleich zur manuellen Einstellung.

Thermostat richtig einstellen bei mechanischer Regelung

Ein Thermostat hat die Aufgabe, die Temperatur in einem Raum zu regeln. Er besteht aus einem Temperaturfühler und einem Ventil, das den Durchfluss von Heizwasser im Heizkörper verändert. Ist die gewünschte Raumtemperatur erreicht, verschließt sich das Ventil, dann kann kein warmes Heizwasser mehr nachfließen.

Bei einem mechanischen Thermostat erfolgt die Temperatureinstellung nach Zahlen von eins bis fünf. Je höher die Zahl, desto wärmer wird es im Raum. Wird beispielsweise „3" eingestellt, bedeutet das eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius – diese Temperatur wird gehalten, so lange bis die Einstellung geändert wird.

Die Zahlen auf dem Thermostatkopf entsprechen folgender Temperatur:
  • 0: geschlossen
  • Stern oder Schneeflocke: Frostschutz bei ca. 6 °C (Kellerräume)
  • 1: ca. 12 °C (Treppenhaus, Windfang)
  • 2: ca. 16 °C (Nachtabsenkung, Schlafzimmer)
  • 3: ca. 20 °C (Wohnräume und Arbeitszimmer)
  • 4: ca. 24 °C (Badezimmer)
  • 5: bis 28 °C (Maximale Temperatur)

Diese Zuordnung kann je nach Hersteller und Modell etwas variieren. Die genauen Werte können der Bedienungsanleitung entnommen werden.

Die Nachtabsenkung muss nicht manuell eingestellt werden, das erfolgt normalerweise zentral über die Heizungsanlage. Mieter fragen am besten ihren Vermieter oder die Hausverwaltung, welche Regelungen gelten.

„Thermostat und Heizkörper dürfen nicht von Gardinen verdeckt oder mit Möbeln zugestellt werden. Sonst kann sich Wärme stauen, der Temperaturfühler erkennt zu hohe und damit falsche Werte, der Raum bleibt aber kalt und der Nutzer korrigiert nach ‚oben'!", erklärt Dr. Jan Witt, „Am besten gleich zu Beginn der Heizperiode die Heizkörper frei räumen, dann kann die warme Luft besser im Raum zirkulieren und die Strahlungswärme wird optimal genutzt". „Beim Lüften müssen zwingend die Thermostate heruntergedreht werden," rät der Experte weiter, „auch eine dauerhafte Kippstellung der Fenster bewirkt extreme Wärmeverluste, weil der Thermostat nicht mehr versucht den Raum, sondern die Außenumgebung auf die eingestellte Zimmertemperatur aufzuheizen."

12.09.2022  ·  Wärme
Heizkosten-Alarm: Falsche Sparsamkeit fördert Schimmel

Drohender Gasmangel, explodierende Energiepreise: Im Winter könnte der Druck zum Energiesparen steigen. Doch übertrieben niedrige Temperaturen in Innenräumen können die Schimmelbildung begünstigen, warnt das Infocenter der R+V Versicherung. Wer richtig heizt und lüftet, kann dies verhindern - und gleichzeitig Kosten sparen.

Die ersten Wohnungsunternehmen haben bereits angekündigt, die Heiztemperaturen im kommenden Winter zu senken. Das Problem daran: Kalte Luft kann deutlich weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme. "Die Feuchtigkeit ist aber trotzdem vorhanden und schlägt sich dann beispielsweise an den Wänden nieder, insbesondere in den Ecken", erklärt Sven Dreher von der R+V Versicherung. "Dann ist auf Dauer Schimmelbildung möglich."

Deshalb ist es keine gute Idee, die Heizkörper komplett abzudrehen, um Kosten zu sparen. Das Problem: Fällt die Temperatur in einem unbeheizten Raum zu stark, ist die Gefahr von Feuchtigkeit an den Wänden oder Möbeln groß. "Sehr anfällig für Schimmel sind beispielsweise Spanplatten-Rückseiten von Möbeln, die an kalten Wänden stehen", sagt R+V-Experte Dreher. "Kochen, Duschen oder Wäsche trocknen erhöht die Feuchtigkeit zusätzlich, aber auch der Wasserdampf durch Atmen oder Schwitzen nachts im Schlafzimmer." Und zu viel feuchte Raumluft freut die Hausstaubmilben und Schimmelpilzsporen. Dann können bei dafür anfälligen Menschen gesundheitliche Probleme auftreten. Wer Schimmel feststellt, sollte deshalb schnell handeln.

Mindestens 16 Grad Celsius und regelmäßig Lüften

Besonders wichtig: Die Raumtemperatur sollte nicht unter etwa 16 Grad fallen - auch wenn Energiesparen angesagt ist. Bei einem Standard-Thermostat entspricht Stufe zwei etwa 16 Grad, Stufe drei etwa 20 Grad und Stufe vier etwa 24 Grad. Eine Faustregel besagt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher pro Grad weniger etwa sechs Prozent Heizkosten sparen.

Der wichtigste Faktor zur Schimmelvermeidung ist jedoch regelmäßiges Lüften. Denn dadurch wird die Feuchtigkeit nach draußen abgeführt. "Der größte Fehler ist, gar nicht mehr zu lüften", sagt R+V-Experte Dreher. Am besten ist es, früh morgens oder nachts die Fenster einige Minuten vollständig zu öffnen. Wie lange dieses Stoßlüften dauern sollte, hängt von der Jahreszeit und der Außentemperatur ab. In den Wintermonaten sind etwa fünf Minuten empfehlenswert. Der Trick beim richtigen Lüften ist, die warme und feuchtere Innenluft durch die kühle und trockenere Außenluft zu ersetzen. Der Innentemperatur macht das wenig aus, die ist ganz schnell wieder auf dem gewünschten Niveau. Gut ist es, zusätzlich die Türen zu öffnen, damit Durchzug entsteht. Dauergekippte Fenster führen dagegen im Winter zu höherem Energieverbrauch. Zudem ist der Bereich um das ausgekühlte Fenster herum anfälliger für Schimmel.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:

Bewohnte Räume sollten während der Heizperiode mindestens zwei- bis dreimal täglich durch kurzes Lüften entfeuchtet werden. Für Neubauten gilt: Hier hält sich oft noch Feuchtigkeit vom Bauen - also die Fenster häufiger öffnen.
Es stimmt nicht, dass die Luft bei Nebel, Regen oder Schnee zu feucht ist, um wirksam zu lüften. Die Luft trocknet auf dem Weg durch die - wärmeren - Wohnräume und Keller und nimmt dann zusätzliche Feuchtigkeit mit nach draußen.
Die Luftfeuchtigkeit in einem Wohnraum sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Ein Hygro-Thermometer misst Raumtemperatur und relative Luftfeuchtigkeit und hilft so, das Raumklima zu überwachen.
Eine Hausratversicherung oder eine Wohngebäudeversicherung kommt in der Regel dann für Schäden auf, wenn der Schimmelpilz eine Folge von Leitungswasser- oder Hochwasserschäden ist. Schäden durch unsachgemäßes Heizen und Lüften sind nicht abgedeckt.

29.08.2022  ·  Wärme
Im Schlaf ganz einfach Heizkosten sparen

Mit der Nachtabsenkung können Verbraucher durch die zeitliche Beschränkung des Heizbetriebs Brennstoff und somit Heizkosten sparen. Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, um die Kesseltemperatur in den Nachtstunden einfach abzusenken.

Heizkessel, Fernwärmestationen oder Wärmepumpen verfügen heute in der Regel über Einstellmöglichkeiten, für die Nachtabsenkung. Dabei wird in der zentralen Steuereinheit eine Zeitspanne festgelegt, in welcher die Leistung des Heizkessels heruntergefahren wird. Die Einstellungen der Thermostatventile an den Heizkörpern oder Raumregler müssen dafür nicht verändert werden. Wird eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus über eine Zentralheizung beheizt, lässt sich eine Nachtabsenkung über den Heizkessel aus rechtlichen Gründen nicht umsetzen, denn Vermieter müssen sicherstellen, dass alle Mieter jederzeit heizen können.

Dennoch kann eine Nachtabsenkung manuell durchgeführt werden. Hierfür werden die Thermostatventile über Nacht oder beim Verlassen der Wohnung einfach geschlossen. Die dezentralen Heizkessel erhalten dadurch ein Signal, dass weniger Heizenergie benötigt wird und fahren ihre Leistung herunter. Auch wenn die Einspareffekte im Vergleich zur zentralen Steuerung geringer sind, können Verbraucher auch durch die Temperaturregelung an Thermostaten die Heizkosten senken.

Ob zentral gesteuert oder manuell – unabhängig von der Umsetzung der Tages- und Nachtabsenkung zur Energieeinsparung empfiehlt es sich, dass die Raumtemperatur nicht unter 16 Grad Celsius fallen sollte, da sonst Schimmelbildung droht.

Bei Fragen zur Energieeinsparung hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Besuchen Sie gern auch die kostenlosen Online-Vorträge rund um die Themen Energie sparen, Nutzung erneuerbarer Energien sowie Bauen und Sanieren.

Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de

22.08.2022  ·  Förderungen
So wird der Heizungstausch mit Wärmepumpen gefördert

Die alte Heizung im Eigenheim gegen eine effiziente Wärmepumpe auszutauschen, lohnt sich doppelt. Denn das Heizen mit der Wärme, die in der Luft, im Erdreich oder im Grundwasser gespeichert ist, schont nicht nur die Umwelt und sondern auch das Budget. Der Einbau von Wärmepumpen wird derzeit vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst wie nie zuvor.

Wer sich von seiner alten Ölheizung verabschiedet, bekommt über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bis zu 50 Prozent der Investitionskosten erstattet. Das gilt auch für Nebenkosten, die durch neue Heizkörper, für die Optimierung der Hydraulik, für Flächenheizungen (Fußboden, Wand- oder Decke) oder für die Entsorgung von Altgeräten entstehen. Im Rahmen der Bundesförderung können Hausbesitzer außerdem einen zinsgünstigen Kredit bei der KfW-Bank beantragen. Erfahrene Fachhandwerker und Energieberater wissen, welche Art von Wärmepumpe sich individuell am besten eignet und kennen sich auch mit den Förderbedingungen aus.

Eigenheimbesitzer, die sich selbst informieren möchten, können sich online auf der Website des BAFA die Förderkonditionen und wichtige Merkblätter ansehen. Hier findet der Modernisierer auch Hinweise über die Kombination der Förderprogramme des BAFA und der KfW. Insbesondere bei erdgekoppelten Wärmepumpen gibt es in einigen Bundesländern weitere Förderprogramme.

Weitere Infos zu Wärmepumpen und deren Förderungen gibt es online unter: www.waermepumpe.de/waermepumpe/foerderung

19.08.2022  ·  Umwelt
Sonniges Signal für private Photovoltaik-Anlagen

Die Verbraucherzentrale NRW stellt Neuerungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für typische Photovoltaik (PV)-Hausanlagen vor und gibt Tipps für die Umsetzung.

Um mehr PV-Anlagen ans Netz zu bringen und die Rahmenbedingungen für ihren Betrieb zu verbessern, hat die Bundesregierung eine Neufassung des EEG beschlossen, die am 30. Juli 2022 in Kraft getreten ist. „Die EEG-Novellierung enthält deutliche Verbesserungen, die neue Anlagen erheblich attraktiver machen und vieles vereinfachen", erklärt Jörg Sutter, Photovoltaikexperte der Verbraucherzentrale NRW. „Der Betrieb wird wirtschaftlicher, insbesondere bei größeren Anlagen können Verbraucher:innen nun zwischen verschiedenen Betriebsmodellen wählen." Was bei dem Betrieb einer typischen PV-Hausanlage mit einer Leistung zwischen 3 und 20 Kilowatt Leistung (kWp) zu beachten ist, zeigt die Verbraucherzentrale NRW.

Deutlich höhere Ausbauziele

Die Ausbauziele für Photovoltaik im EEG 2023 wurden stark angepasst: So sollen schon in diesem Jahr insgesamt sieben Gigawatt neu aufgebaut werden, ab dem Jahr 2026 dann 22 Gigawatt. Im Vergleich zum Zubau in 2021 mit 5,3 Gigawatt soll der Ausbau also vervierfacht werden. Auch Dächer, die bisher nicht geeignet waren, weil kein oder nur wenig Eigenverbrauch des Stromes dort möglich war, werden nun attraktiv.

Höhere Vergütungssätze bei Neuanlagen

Die neuen Vergütungssätze gelten ab dem 30. Juli 2022. Die Vergütungssätze dürfen aber erst nach Freigabe der EU-Kommission angewendet werden, diese Freigabe steht derzeit noch aus. PV-Anlagen mit Eigenversorgung erhalten dann bei einer Leistung bis zu 10 Kilowatt (kWp) 8,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Ist die Anlage größer, erhält der Anlagenteil ab 10 kWp 7,1 Cent pro kWh. Photovoltaik-Anlagen mit Volleinspeisung erzielen höhere Vergütungssätze: Anlagen bis 10 kWp erhalten hier 13,0 Cent pro kWh, ab 10 kWp erhält der entsprechende Anlagenteil 10,9 Cent pro kWh. Bei Volleinspeise-Anlagen gilt zusätzlich, dass dies vor Inbetriebnahme und später jährlich dem zuständigen Netzbetreiber gemeldet werden muss.

Vereinfachung für bestehende Photovoltaik-Anlagen

Durch den Wegfall der EEG-Umlage kann ab 2023 der Erzeugungszähler auch bei bestehenden PV-Anlagen entfallen. Geräte, die vom Netzbetreiber angemietet wurden, können voraussichtlich ausgebaut werden, was Kosten spart. Damit vereinfacht sich für Prosumer:innen die Abrechnung beim Stromverkauf deutlich. PV-Anlagen, die vor dem 30. Juli 2022 in Betrieb genommen wurden, erhalten jedoch die bisherigen Vergütungssätze. Die höheren Vergütungssätze gelten nur für neue Anlagen, die erstmals ab 30. Juli 2022 Strom aus Sonnenlicht erzeugen.

Verzögerungen beim PV-Anlagenbau nicht mehr nachteilig

Aktuell sind Photovoltaik-Fachleute auf lange Sicht ausgebucht. Haushalte sollten daher ihre PV-Anlage am besten langfristig planen. Verzögert sich der Anlagenbau dann noch zusätzlich, wird dies jetzt nicht mehr mit einer reduzierten Vergütung bestraft. Das neue EEG setzt dazu die monatliche Absenkung der Vergütungshöhe bis Anfang 2024 aus. Die neuen Vergütungssätze bleiben damit in den Jahren 2022 und 2023 konstant, damit ist eine Verlässlichkeit auch bei längerer Realisierungszeit gegeben.

Förderung auch für PV-Anlagen auf Garagen und im Garten

Auch Photovoltaikanlagen mit maximal 20 Kilowatt Leistung auf einer Garage, einem Carport oder im Garten können nach EEG eine Fördervergütung erhalten. Bedingung dafür ist ein Nachweis, dass sich das dazugehörige Hausdach nicht für eine PV-Anlage eignet. Konkrete Vorgaben dazu werden noch in einer entsprechenden Verordnung festgelegt. Wichtig dabei: Auch bei der Installation einer PV-Anlage auf der Garage oder im Garten gilt das Baurecht. Für eine entsprechende Anlage kann eine Baugenehmigung der Gemeinde notwendig sein. Damit können auch Hauseigentümer:innen eine Photovoltaik-Förderung erhalten, die bisher nicht von einer Unterstützung profitiert haben.

17.08.2022  ·  Wärme
Heizkosten steigen durch Gas-Umlage um bis zu 37 Prozent

Auf durchschnittliche Mehrkosten in Höhe von bis zu 411 Euro müssen sich Verbraucher aufgrund der am Montag bekannt gegebenen Gas-Umlage einstellen.

Das hat eine Berechnung der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) ergeben. Die Umlage wird ab dem 1. Oktober 2022 erstmals abgerechnet und beträgt 2,419 Cent je Kilowattstunde ohne Mehrwertsteuer. Sie soll von allen Verbrauchern mit Gasheizung gezahlt werden. Für eine durchschnittliche Wohnung mit 70 Quadratmetern Wohnfläche bedeutet die Umlage Mehrkosten in Höhe von 242 Euro, für ein durchschnittliches Einfamilienhaus werden 411 Euro zusätzlich fällig. Je höher der eigene Verbrauch ist, desto höher fallen die Mehrkosten aus. Im Schnitt steigen die Heizkosten durch die Gas-Umlage um 18 bis 37 Prozent.

Höhere Abschlagszahlungen schützen vor Nachzahlungen

Um sich vor hohen Nachzahlungen zu schützen, sollten Verbraucher daher schon frühzeitig ihre Abschlagszahlungen anpassen. Betroffene Haushalte können sich außerdem auf die Umlage vorbereiten, indem sie Geld in Höhe der erwarteten Mehrkosten privat zurücklegen.

Auf www.heizspiegel.de können Verbraucher in wenigen Minuten ihren Gasverbrauch prüfen und Sparpotenziale entdecken. Denn durch effizientes Heizen lassen sich mehrere hundert Euro im Jahr sparen. Aufgrund der derzeit hohen Gaspreise und der angekündigten Gas-Umlage lohnt es sich besonders, den Heizenergieverbrauch zu senken.

Bis zur kommenden Heizsaison verursacht die Warmwasserbereitung derzeit den meisten Gasverbrauch. Mithilfe eines Sparduschkopfs, kürzerer Duschzeiten und durch das Händewaschen mit kaltem Wasser lässt sich der Warmwasserverbrauch jedoch einfach halbieren.

Mit Beginn der Heizsaison sollte dann vor allem die Raumtemperatur in der Wohnung korrekt eingestellt werden, um den Gasverbrauch zu senken. Mit Heizkörperthermostaten kann die Temperatur je Zimmer am besten reguliert werden. Im Wohnzimmer reichen 20 bis 21 Grad, im Schlafzimmer und der Küche kann es gerne auch kühler sein. Wer die Raumtemperatur um ein Grad herunterregelt, spart rund 6 Prozent des Energieverbrauchs.

Weitere Tipps und Maßnahmen, um die Heizkosten zu senken, finden Verbraucher ebenfalls auf www.heizspiegel.de.

Berechnungsgrundlage

Für die Berechnung der Mehrkosten wurde der durchschnittliche Jahresenergieverbrauch für eine Wohnung mit 70 Quadratmetern Wohnfläche (10.000 Kilowattstunden) bzw. für ein Einfamilienhaus mit 110 Quadratmetern Wohnfläche (17.000 Kilowattstunden) sowie die durchschnittlichen Gaspreise des BDEW für die Jahre 2021 und 2022 herangezogen. Der durchschnittliche Verbrauch wurde im Rahmen des Heizspiegels (www.heizspiegel.de) auf Grundlage von über 123.000 Heizkostenabrechnungen ermittelt.

15.08.2022  ·  Wärme
Wärmeverlust: So bleibt die Wärme im Haus

Schlecht gedämmte Fassade, alte Fenster, ungeschützte Rohrleitungen: Durch diese Schlupflöcher entweicht Wärme häufig klammheimlich nach außen, statt für gemütliches Wohnklima zu sorgen. Gerade angesichts der aktuellen Unsicherheit in Sachen Energieversorgung lohnt es sich, heimlichen Wärmefressern auf die Spur zu kommen.
Fassade: außen hui, innen ...?

Besonders ältere Gebäude bestechen mitunter durch prächtige Fassaden. Allerdings lässt die Dämmung der Außenwände oft genug zu wünschen übrig. Fachleute messen, wie viel Wärme buchstäblich ungewollt durch die Wand entweicht und beraten Eigentümer zu sinnvollen Maßnahmen der energetischen Fassadensanierung. Ja, das kostet erst einmal Geld – dafür spart eine gut gedämmte Fassade langfristig Energiekosten.

Fenster: Rahmen, Dichtung und Verglasung prüfen

Schließen die Fensterrahmen gut? Ist die Fensterdichtung intakt? Nein? Dann schmeißen Verbraucher in der Heizperiode ihr Geld zum sprichwörtlichen Fenster hinaus. Besser: Fenster energetisch optimieren. Dabei müssen nicht gleich überall neue Fenster verbaut werden. Mitunter reicht es schon, neu zu verglasen und Rollladenkästen abzudichten.

Heizungsrohre: Energie sparen, Kosten reduzieren

Im Wohnzimmer fröstelt es, dafür misst das Thermometer im Keller und in der Waschküche angenehme 20 Grad? Das kann an schlecht isolierten Heizungsrohren liegen. Diese geben die Wärme unkontrolliert auf dem Weg vom Keller durchs Haus ab. Mit gut gedämmten Heizungsrohren sparen Hausbesitzer bares Geld: Die jährlichen Heizkosten sinken dann im Durchschnitt um 15 Euro pro Meter Heizungsrohr.

Noch mehr Informationen und Tipps rund um das Thema Energiesparen gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale – online, telefonisch oder im persönlichen Gespräch. Hier können Sie auch kostenlose Online-Vorträge rund um das Thema Energie buchen: www.verbraucherzentrale-energieberatung.de

11.08.2022  ·  Wärme
Energiesparen im Haushalt: Die 3-Schritte-Strategie für richtiges Heizen und Lüften

Der Krieg in der Ukraine bedroht die Energieversorgung in Deutschland und lässt die Gaspreise auf Rekordniveau steigen. Wirtschaftsminister Habeck ermahnt die Deutschen bereits, künftig mehr Energie zu sparen. Wer zur Miete oder im Eigentum wohnt, ist verunsichert und fragt schon jetzt: Wie lässt sich Energie im Haushalt sparen und die steigenden Energiekosten senken? Richtiges Lüften und mehr Tageslicht spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Mit knapperem und deutlich teurerem Gas befürchten Experten und Expertinnen eine Preisexplosion bei Heiz- und Energiekosten. Doch schon vor dem Herbst können sich Verbraucherinnen und Verbraucher auf die Situation vorbereiten. Eine einfache 3-Schritte-Strategie bietet für jeden geeignete Möglichkeiten zum Energiesparen.

Schritt 1: Sich schon heute über sinnvolle Verhaltensänderungen informieren und die Umsetzung planen

Richtiges Heizen geht Hand in Hand mit richtigem Lüften. Das bedeutet: Fenster oder Terassentüren nicht länger als zehn Minuten geöffnet zu lassen und dauerhafte Kipplüftung zu vermeiden. Verbraucher und Verbraucherinnen sollten dafür zu festen Tageszeiten kontrolliertes, kurzes Stoßlüften bei herunter gedrehter Heizung einplanen. Es hilft, Gewohnheiten zu schaffen, wie etwa Stoßlüften nach dem Aufstehen oder während der morgendlichen und abendlichen Badroutine. Bewusst nur notwendige Räume zu beheizen (vor allem in der Nacht) und die Türen in den Innenräumen geschlossen zu halten, unterstützt zusätzlich dabei, weniger Wärme zu verlieren und Heizenergie einzusparen.

Schritt 2: Bestehende Wohnsituation überprüfen und mit geringen Mitteln aufrüsten

In welchem Zustand sind die Fenster? Wie groß ist der Spalt unter den Türen? Mit geringen Mitteln lassen sich Fenster und Türen mit Dichtungsbändern oder Bürstendichtungen abdichten. Auch die Nachrüstung von Rollläden ist noch eine überschaubare Investition und hilft, Wärmeverluste in der Nacht zu reduzieren. Zusätzlich ermöglicht der Einbau von Fenstern im Dachgeschoss die Aufnahme von bis zu drei Mal so viel Tageslicht im Vergleich zu Fassadenfenstern und steuert so auf ganz natürliche Weise zusätzliche Wärme für den Tag bei. Ein schöner Nebeneffekt: durch die verlängerte Tageslichteinstrahlung reduziert sich ganz automatisch auch der Stromverbrauch durch die kürzere Nutzungszeit von Lampen.

Schritt 3: Energieberatung nutzen und Sanierungskonzept entwickeln

Wer die Frage des richtigen Heizens im großen Stil angehen will, sollte eine Energieberatung hinzuziehen. Professionelle Energieberater und -beraterinnen helfen unabhängig bei allen Fragen der optimierten Energienutzung: angefangen beim Fensteraustausch von Ein- zu Mehrfachverglasung, automatisierter Smart Home-Lösungen für energieeffiziente Heiz-, Tageslicht- und Belüftungssysteme bis hin zu der Entscheidung, wie sich ein individueller Sanierungsfahrplan rentabel umsetzen lässt inklusive der Umrüstung von fossilen Energieträgern auf ein Heizsystem mit erneuerbaren Energien.

Wer sich für Schritt 3 entscheidet, muss am tiefsten in die Tasche greifen, kann dafür aber öffentliche Förderungsmöglichkeiten nutzen. "Zahlreiche Maßnahmen der energieeffizienten Nutzung von Wohnraum werden durch den Staat unterstützt. Wer clever ist, lässt sich beraten," so Heinz Hackl, Lüftungs- und Planungsexperte beim Fensterhersteller Velux. "Aber auch ein oder zwei weitere Fenster im Dachgeschoss bringen durch die höhere Tageslichteinstrahlung deutlich mehr Wärme im Winter. Zudem wird durch Querlüftung ein ganzes Haus oder eine Wohnung optimal mit Wärme und frischer Luft versorgt. Das spart Energie und schont den Geldbeutel."

09.08.2022  ·  Förderungen
Ab dem 15.8.2022 neue BEG-Förderung 2022

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die Einzelmaßnahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) angepasst – die Änderungen treten bereits ab 15. August 2022 in Kraft. Als Gründe für die kurzfristigen Änderungen führt das BMWK an, einen noch stärkeren Klimaschutzeffekt im Bereich der Gebäudesanierung zu bewirken und die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl zu verringern.

Dazu seien die BEG insgesamt und auch die zugehörigen Einzelmaßnahmen angepasst worden. Insbesondere mit dem neuen Austauschprogramm für fossile Heizungen wolle man die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl reduzieren.

Hintergrund für die neue BEG-Förderung 2022 seien
  • die angespannte Lage bei der Energieversorgung und die hohen Energiepreise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine
  • sowie die Zuspitzung der Klimakrise.

Beides erhöhe die Dringlichkeit, auch im Gebäudebereich fossile Technologien zügig zu ersetzen und einen höheren Fokus auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu legen. Weniger Energie zu verbrauchen, sei der günstigste und effizienteste Beitrag zu mehr Unabhängigkeit und Klimaschutz und helfe, bei den Energiekosten zu sparen. Das sagte der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck gegenüber der Presse.

Wichtig sei es Habeck zufolge dabei, mit den verfügbaren staatlichen Mitteln ein möglichst großes Investitionsvolumen zu hebeln und dafür Sorge zu tragen, dass möglichst viele bei der Sanierungsförderung zum Zuge kämen. Damit dies gelinge, würden die im Haushalt und Wirtschaftsplan zum Klima- und Transformationsfonds (KTF) zugewiesenen Fördermittel für die Sanierung im Vergleich zu den Jahren zuvor steigen. Zugleich würden die Fördersätze leicht reduziert, bei Komplettsanierungen werde angesichts des sich verändernden Zinsumfeldes auf zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse umgestellt.

In Zukunft bekomme der Einzelne zwar etwas weniger an Förderung als vorher, aber dafür könnten viele Menschen von den Förderprogrammen profitieren. Das sei in Zeiten von hohen Energiekosten angezeigt. Die allermeisten Menschen lebten in älteren Häusern. Jetzt zu sanieren, Fenster auszutauschen, die Gasheizung rauszuwerfen – das helfe, um Kosten zu sparen und gehe mit Klimaschutz Hand in Hand: Der Effekt für Energieeinsparung und Klimaschutz liege bei der energetischen Gebäudesanierung rund um das 4,5-fache höher als im Neubau. Vor dem Hintergrund der haushaltpolitischen Vorgabe sei das eine gute Lösung", sagte Bundesminister Habeck weiter.

Die Umstellung diene ihm zufolge auch der Verlässlichkeit: Sie solle dafür sorgen, dass kontinuierlich gefördert werden könne. Die Antragstellung für Verbraucher werde zudem vereinfacht, indem Ansprechpartner und Zuständigkeiten klarer würden.

In der zugehörigen Pressemitteilung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das die BEG managt, bezögen sich die Änderungen bei den Einzelmaßnahmen insbesondere auf diese beiden Bereiche:

  • Erstens würden demnach die Förderung von allen gasverbrauchenden Anlagen aufgehoben sowie ein erweitertes Austauschprogramm für fossile Heizungen (Heizungs-Tausch-Bonus) eingeführt.
  • Zweitens würden die Fördersätze für Einzelmaßnahmen (EM) angepasst, um die attraktive Förderung einem breit(er)en Antragstellerkreis anbieten zu können.
Die neue BEG-Förderung 2022 tritt kurzfristig in Kraft

Wichtig: Die BEG-Förderbedingungen für Einzelmaßnahmen (BEG EM) würden sich dem BAFA zufolge kurzfristig andern: ab Montag, 15. August 2022. Um den Wechsel der Förderbedingungen so reibungslos wie möglich umzusetzen, gewähre das BAFA bis einschließlich 14. August 2022 eine entsprechend kurze Übergangsfrist für Änderungen bei den BEG-Einzelmaßnahmen.

Das heiße für alle Antragsteller: In diesem Zeitraum könne nur ein Antrag pro Antragsteller gestellt werden.

Das BAFA hat die Änderungen der BEG Ende Juli bekannt gegeben. Noch seien nicht alle Details endgültig geklärt. Dennoch wollen wir euch hier auf dem Solarthermie-Blog frühzeitig über die neue BEG-Förderung 2022 informieren.

Neue BEG-Förderung 2022: Wichtige Änderungen auf einen Blick

Die Förderung von Gasheizungen (Gas-Brennwertheizungen („Renewable-Ready"), Gas-Hybridheizungen und gasbetriebenen Wärmepumpen) werde abgeschafft: Gasheizungen würden laut BAFA nicht mehr gefördert, um die Abhängigkeit von Gasimporten zu reduzieren.

Die Kreditförderung entfalle: Es bestehe künftig keine Möglichkeit mehr, zinsvergünstigte KfW-Förderkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau zu beantragen.

Aus der Ölaustauschprämie werde ein Bonus für Heizungstausch: Es werde einen 10-Prozent-Bonus für den Austausch alter Ölheizungen, Kohleheizungen und Stromheizungen (Nachtspeicherheizungen) sowie Gasheizungen (hier zusätzlich zum regulären Fördersatz), die älter als 20 Jahre sind, eingeführt.

Die Bedingungen für den iSFP-Bonus würden geändert: Den Bonus gebe es in Zukunft nur noch bei der Gebäudehülle, der Anlagentechnik und der Heizungsoptimierung.

Die neue BEG-Förderung 2022 ist eine Chance für die Solarthermie!

Gleichwohl die neue BEG-Förderung 2022 insgesamt etwas geringer ausfällt – gemessen an den aktuellen und noch bis 14. August beantragbaren Fördersätzen, insbesondere für Biomasse-Heizungen – bleibt sie auf einem hohen Niveau. Und für die Solarthermie eröffnet sie gar neue, attraktive Förderchancen: So erhaltet ihr ab Mitte August bei der Installation eine erneuerbare Hybrid-Heizung, bestehend aus einem Pelletskessel und einer Solarthermie-Anlage (Holz plus Solar) bis zu 35 Prozent BEG-Fördergelder. Das ist mehr, als es bislang einzeln für Solarthermie-Heizungen oder Biomasse-Heizungen gibt. Die Kombi lohnt sich demnach künftig ganz besonders!

Und eben diese Kombi Pellets plus Solar ist auch klimaschutztechnisch in Bestandsgebäuden am sinnvollsten und sparsamsten im Brennstoffverbrauch.

 

04.08.2022  ·  Wärme
Energiesparen mit Bordmitteln

Das Heizen hat den größten Anteil am Energieverbrauch in privaten Haushalten. Deshalb können Verbraucher bei der Erwärmung in den eigenen vier Wänden am meisten Energie und somit auch Kosten sparen. Das funktioniert sogar ohne spezielle bauliche Maßnahmen oder hohe Investitionskosten.

Schon mit der richtigen Einstellung des Thermostatventils am Heizkörper lässt sich der Energieverbrauch spürbar senken. Dafür ist es wichtig zu wissen, wofür die Zahlen am Thermostat stehen. Die 5 entspricht einer Raumtemperatur von 28°C, die 1 entspricht 12°C. Schon beim Herunterdrehen von 4 auf 3 kann der Energieverbrauch um rund 20 Prozent gesenkt werden. Das entspricht der Absenkung der Raumtemperatur von 24 auf 20°C. Wichtig ist dabei, dass Räume nicht zu stark abkühlen, da sonst Schimmelgefahr besteht. Um dieser Gefahr vorzubeugen, sollten die Innentüren bei unterschiedlich stark beheizten Räumen geschlossen bleiben. Mit einem Hygrometer kann zusätzlich die Luftfeuchte in den Wohnräumen beobachtet werden.

Eine weitere Option zur Senkung des Energieverbrauchs ist eine sparsamere Heizungsregelung. So lässt sich z.B. die Vorlauftemperatur des Heizkessels über Nacht oder bei Abwesenheit senken. Darüber hinaus können die Heizzeiten verkürzt werden. So läuft die Heizung nur, wenn die Verbraucher auch tatsächlich zuhause sind. Schließlich kann noch die Heizgrenztemperatur gesenkt werden. Sie beeinflusst, ab welchen Außentemperaturen sich die Heizung einschaltet. Diese Maßnahme kann bis zu 15 Prozent Energieeinsparung bringen, und das auch in Häusern mit suboptimaler Wärmedämmung.

Wer die Heizungssteuerung zum Energiesparen verwendet, muss berücksichtigen, dass der Heizkomfort etwas sinken kann und im Winter darauf achten, dass die Wasserrohre in den Außenwänden nicht einfrieren.

28.07.2022  ·  Förderungen
Regierung legt Reform der Gebäudeförderung vor - Fokus auf Sanierung und Vereinfachung der Antragstellung

Die Bundesregierung plant künftig mit 13 bis 14 Milliarden Euro pro Jahr für Gebäudeförderung - vor allem für Sanierungen. Ziel sei etwa, dass viele "Energiefresser" wie alte Fenster und Gasheizungen ausgetauscht werden.

Die Bundesregierung will die Förderung von Energieeffizienz in Gebäuden einfacher, klarer und verlässlicher gestalten und auf den größten Effekt für Energieeinsparung und Klimaschutz ausrichten. Schwerpunkt der Förderung wird die energetische Sanierung sein.

Zugleich werden Fördersätze etwa für den Einbau von Wärmepumpen verringert. Laut Bundesminister Habeck: „In Zukunft bekommt der oder die Einzelne etwas weniger an Förderung als vorher, aber dafür können viele Menschen von den Förderprogrammen profitieren. Das ist in Zeiten von hohen Energiekosten angezeigt. Die allermeisten Menschen leben in älteren Häusern. Jetzt zu sanieren, Fenster auszutauschen, die Gasheizung rauszuwerfen – das hilft, um Kosten zu sparen und geht mit Klimaschutz Hand in Hand: Der Effekt für Energieeinsparung und Klimaschutz liegt bei der energetischen Gebäudesanierung rund um das 4,5-fache höher als im Neubau. Vor dem Hintergrund der haushaltpolitischen Vorgabe ist das eine gute Lösung".

Der Hintergrund der Reform der Gebäudeförderung ist die Drosselung russischer Gaslieferungen und die hohen Preise, sowie die Zuspitzung der Klimakrise.

Ab Heute, den 28.07.2022, treten die gestaffelten Änderungen in Kraft

  • Ab dem 28. Juli 2022 greifen die neuen Förderbedingungen für Anträge auf Komplettsanierungen bei der staatlichen Förderbank KfW.
  • Umstellung der Förderbedingungen bei den Einzelmaßnahmen der Sanierung beim BAFA zum 15. August 2022. Änderungen betreffend die Einzelmaßnahmen bei der Sanierung beim BAFA (u.a. Heizungen, Gebäudehülle) erfolgen mit einer Übergangsfrist zum 15. August 2022. Hierunter fällt u.a. die Absenkung der Fördersätze für die Einzelmaßnahmen, Aufhebung aller Förderungen von gasverbrauchenden Anlagen sowie die Einführung des Heizungs-Tausch- Bonus. Das heißt, Anträge auf Einzelsanierung beim BAFA können bis zum 14. August 2022 24:00 Uhr zu den alten Bedingungen gestellt werden; ab dem 15. August 2022 greifen auch hier die neuen Förderbedingungen.
  • Die Neubauförderung wird dann in einem weiteren, späteren Schritt vom Bundesbauministerium in enger Abstimmung mit dem Bundeswirtschaftsministerium für das Jahr 2023 umgestaltet. Bis zur Neukonzipierung der Neubauförderung läuft das Programm EH 40 Nachhaltigkeit bis Jahresende weiter. Hier gibt es für dieses Jahr aktuell erstmal nur Folgeanpassungen, das heißt, Anpassungen, die aus den Änderungen bei der Sanierung resultieren und zum anderen die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel abbilden.

Die Fördersätze werden um 5-10 % abgesenkt, um möglichst vielen eine Förderung zu ermöglichen. So liegen die maximalen förderfähigen Kosten bei 60.000 Euro. Wärmepumpen werden bis zu 40 % gefördert, anstatt wie früher bis 50 %. Auch der Fördersatz für den Fenstertausch lag früher bis zu 25 %, nach der Reform bei rund 20 %. Dämmmaßnahmen werden bis zu 20 % gefördert. Bei den Komplettsanierungen (max. förderfähige Kosten von 150.000 Euro) zwischen bis zu 25 % für eine Sanierung auf die EH 85 Stufe als neuer Eingangsförderstufe und bis zu 45 % für eine Sanierung auf EH 40 Stufe. Dabei könne die Zinsverbilligung für neu gewährte KfW-Kredite in Abhängigkeit vom Marktzinsniveau schwanken. Zu Informationen rund um das aktuelle Niveau der Zinsverbilligung, stehen die Produktseiten der KfW zur Verfügung.

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Ein Beitrag der Redaktion von HaustechnikDialog.

27.07.2022  ·  Wasser
So beugt man Legionellen im Haushalt vor

Sie machen sich Sorgen, dass sich womöglich zu viele Legionellen in Ihrem Wasser befinden und sich damit das Risiko erhöht, dass Sie und Ihre Familie an einer Infektion erkranken? Wenn Sie Legionellen vorbeugen möchten, dann haben wir hier die wichtigsten Informationen für Sie parat!
Was sind Legionellen?

Legionellen sind Bakterien – optisch erinnern Sie an kleine Stäbchen. Sie kommen ganz natürlich in unserem Wasser vor. In geringer Konzentration sind Sie nicht gesundheitsschädigend, doch sollte sich die Konzentration erhöhen, dann besteht ein Risiko an einer Infektion zu erkranken.

Im Folgenden möchten wir Ihnen nicht nur die klassischen Symptome dieser Erkrankung näher vorstellen, sondern Ihnen zugleich hilfreiche Tipps und Tricks an die Hand geben, wie Sie Legionellen im Haushalt vorbeugen können.

Woran erkennen Sie eine Legionellen-Infektion?

Es kann schwer sein, eine Legionellen-Infektion (Legionärskrankheit) zu erkennen, da die Symptome auch an eine Grippe wie SARS-CoV-2 erinnern können. Es handelt sich hierbei um Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Husten und Gliederschmerzen. Doch nicht nur das, in schlimmen Verläufen können sich Nierenversagen und auch eine Lungenentzündung entwickeln. In den meisten Fällen sind die Erkrankten nach wenigen Tagen wieder fit und merken oftmals gar nicht, dass es tatsächlich eine Legionellen-Infektion war.

Sollten die Symptome allerdings nach wenigen Tagen nicht abklingen oder gar verschwunden sein, müssen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, der Ihnen dann wahrscheinlich Antibiotika verschreibt. Sollte die Legionellen-Infektion mit schwerem Verlauf nicht behandelt werden, dann kann diese sogar tödlich enden.

Seien Sie sich auch bewusst, dass Sie die Legionellen nicht durch das Trinken aufnehmen. Menschen infizieren sich vielmehr durch das Einatmen der Legionellen über Wassertröpfchen, etwa beim Duschen. So können diese direkt in die Lunge gelangen.

Jahrelang nahmen Wissenschaftler an, dass man sich durch das Trinken von Wasser aus dem Wasserhahn mit Legionellen infiziert, doch tatsächlich war dies ein Irrglaube. Durch das Trinken können Sie sich nicht infizieren, es sei denn, das Wasser landet in der Luftröhre. Das kann natürlich passieren, sollten Sie sich verschlucken.

So können Sie Legionellen im Haushalt vorbeugen

Wie können Sie Legionellen in Ihrem Haushalt nun vorbeugen? Diese Frage möchten wir Ihnen beantworten.

Es gibt verschiedene Mittel und Wege, wie Sie Legionellen in Ihrem Haushalt vorbeugen können. Die wohl einfachste Variante ist, auf einen Legionellenfilter zu setzen. Dieser kann ganz einfach am Wasserhahn angebracht werden. Er filtert das Wasser, bevor Sie es zu sich nehmen oder verwenden. So können Sie sich sicher sein, dass Sie nur reines Wasser nutzen.

Alternativ können Sie das Wasser erhitzen, bevor Sie es nutzen. Dies kann manuell erfolgen sowie über den Warmwasserspeicher oder Durchlauferhitzer geschehen. Hierbei wird das Wasser auf mindesten 55 Grad erhitzt, wonach die Bakterien absterben. So können Sie das Wasser ohne Probleme nutzen und Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass sich die Konzentration der Legionellen in Ihrem Wasser erhöht.

Des Weiteren sollten Sie Ihre Wasserleitungen regelmäßig nutzen. Stagniert das Wasser, kommt es leider schneller zu einer Erhöhung der Legionellen-Konzentration. Darum ist es wichtig, die Wasserleitungen stetig zu nutzen.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen nicht nur das Thema Legionellen ein wenig näherbringen konnten. Nutzen Sie unsere Tipps und Tricks, um die Legionellen in Ihrem Haushalt so gut es geht zu minimieren.

26.07.2022  ·  Wärme
Den Sommer nutzen und jetzt die Heizung für den Winter optimieren

Gemeinsam rufen die Verbraucherzentrale NRW und der nordrhein-westfälische Landesfachverband Sanitär Heizung Klima (FVSHK NRW) dazu auf die Sommerzeit zu nutzen, um vorhandene Heizungsanlagen zu optimieren.

Gerade lässt die Energiekrise die Energiepreise explodieren. Bundesminister Robert Habeck und die Bundesnetzagentur appellieren zum Energiesparen, um gut über den kommenden Winter zu kommen. Dabei können bereits kleine Maßnahmen große Einsparungen erzielen. „Die Sommerzeit ist ohnehin die optimale Zeit für die Wartung und Optimierung der Heizung", so der Hauptgeschäftsführer des FVSHK NRW, Hans-Peter Sproten. „Durch die optimale Einstellung der Regelung und insbesondere durch den hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage und der Heizkörper lassen sich bis zu 20 Prozent der Heizenergie einsparen" so Sproten weiter.

Auch der Einsatz einer neuen elektronischen Heizungsumwälzpumpe spart bis zu 80 Prozent Strom und macht sich schnell bezahlt – zusätzlich kann der Einbau in vielen Fällen sogar noch gefördert werden. Zwar ist das Handwerk derzeit gut versorgt mit Aufträgen, aber wegen Lieferproblemen muss gerade so mancher Heizungstausch verschoben werden und es bleibt Zeit für die kleineren aber wichtigen Wartungsarbeiten, erklärt Hans-Peter Sproten. „Unsere Fachbetriebe bringen noch weitere Spartipps mit und beraten natürlich auch zu langfristigen Maßnahmen gegen die Energiekrise", so Sproten.

Selbst ohne die Beauftragung eines Fachbetriebs können Verbraucher*innen eine Optimierung ihres Heizsystems in Eigenleistung erzielen. „Die nachträgliche Dämmung von Heizungsrohren, die schlecht oder gar ungedämmt sind, bringt schon einige Prozent Einsparung und kann mit etwas handwerklichem Geschick selbst gemacht werden", erklärt Energieexperte Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale NRW. Material hierfür gibt es in Baumärkten. Anschauliche Onlinevideos der Verbraucherzentrale NRW zeigen, wie es geht. „Auch der Austausch der Thermostatköpfe gegen geeignete elektronische, programmierbare Thermostate macht sich schon in wenigen Jahren bezahlt", so Reinhard Loch. Wer im Sommer schon Energie sparen will, kann auch bei der Warmwasserbereitung ansetzen: Der Einbau sparsamer Duschköpfe aus geeignetem Material, die Einstellung des Durchlauferhitzers auf ca. 38 Grad und die grundsätzliche Reduzierung des Warmwasserverbrauchs sind ebenfalls Maßnahmen, die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V. schnell für Einsparpotenzial sorgen und in Eigenleistung umgesetzt werden können.

20.07.2022  ·  Wärme
Thermostat richtig einstellen und Energie sparen

Das Heizen hat den größten Anteil am Energieverbrauch in privaten Haushalten. Deshalb können Verbraucher bei der Erwärmung in den eigenen vier Wänden am meisten Energie und somit auch Kosten sparen. Das funktioniert sogar ohne spezielle bauliche Maßnahmen oder hohe Investitionskosten.

Schon mit der richtigen Einstellung des Thermostatventils am Heizkörper lässt sich der Energieverbrauch spürbar senken. Dafür ist es wichtig zu wissen, wofür die Zahlen am Thermostat stehen. Die 5 entspricht einer Raumtemperatur von 28°C, die 1 entspricht 12°C. Schon beim Herunterdrehen von 4 auf 3 kann der Energieverbrauch um rund 20 Prozent gesenkt werden. Das entspricht der Absenkung der Raumtemperatur von 24 auf 20°C. Wichtig ist dabei, dass Räume nicht zu stark abkühlen, da sonst Schimmelgefahr besteht. Um dieser Gefahr vorzubeugen, sollten die Innentüren bei unterschiedlich stark beheizten Räumen geschlossen bleiben. Mit einem Hygrometer kann zusätzlich die Luftfeuchte in den Wohnräumen beobachtet werden.

Eine weitere Option zur Senkung des Energieverbrauchs ist eine sparsamere Heizungsregelung. So lässt sich z.B. die Vorlauftemperatur des Heizkessels über Nacht oder bei Abwesenheit senken. Darüber hinaus können die Heizzeiten verkürzt werden. So läuft die Heizung nur, wenn die Verbraucher auch tatsächlich zuhause sind. Schließlich kann noch die Heizgrenztemperatur gesenkt werden. Sie beeinflusst, ab welchen Außentemperaturen sich die Heizung einschaltet. Diese Maßnahme kann bis zu 15 Prozent Energieeinsparung bringen, und das auch in Häusern mit suboptimaler Wärmedämmung.

Wer die Heizungssteuerung zum Energiesparen verwendet, muss berücksichtigen, dass der Heizkomfort etwas sinken kann und im Winter darauf achten, dass die Wasserrohre in den Außenwänden nicht einfrieren.

15.07.2022  ·  Umwelt
Photovoltaikanlagen lohnen sich jetzt noch mehr

Photovoltaikanlagen liefern klimafreundlichen Strom und machen unabhängiger von den steigenden Energiekosten. Nun werden sie auch wirtschaftlich wieder attraktiver. Wer sich eine Solarstromanlage auf das Dach installieren lässt, erhält künftig eine höhere Einspeisevergütung.

Das hat der Bundestag Anfang Juli 2022 beschlossen. Gewinne von sechs Prozent pro Jahr sind auch bei vorsichtiger Kalkulation möglich. Darauf weist das Solar Cluster Baden-Württemberg hin. Dabei gilt: Je höher der Anteil des selbst verbrauchten Stroms ist, desto höher der Gesamtgewinn. Eine weitere Neuerung sind reine Volleinspeiseanlagen mit einer noch höheren Vergütung.Eine Photovoltaikanlage lohnt sich jetzt noch mehr: Der Strom vom Dach wird zum Teil selbst verbraucht, etwa für die Beleuchtung, elektrische Geräte und das Elektroauto. Das reduziert den eigenen Treibhausgas-Fußabdruck, verringert die Stromrechnung und entlastet die Stromnetze. Den Teil des Stroms, der nicht selbst verbraucht werden kann, speisen die Anlageneigentümer gegen eine Vergütung in das öffentliche Netz ein und leisten damit einen zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz.

Einspeisung und Eigenverbrauch attraktiver

Sowohl die Einspeisung als auch der Eigenverbrauch sind profitabler geworden. Stichwort Einspeisung: Photovoltaikanlagen erhalten 20 Jahre lang eine gleich bleibende Vergütung für jede eingespeiste Kilowattstunde Solarstrom. Der Vergütungssatz für Hausdachanlagen unter zehn Kilowatt installierter Leistung ist nun von 6,24 Cent auf 8,2 Cent pro Kilowattstunde eingespeisten Solarstrom gestiegen. Das ist ein Plus von 31 Prozent. Größere Anlagen bis 40 Kilowatt installierter Leistung erhalten für den über zehn Kilowatt hinausgehenden Anlagenteil statt 6,06 Cent pro Kilowattstunde jetzt 7,1 Cent. Das erhöht die Einnahmen der Anlage.

Positiv für künftige Anlageneigentümer ist außerdem, dass die monatliche Verringerung der Vergütung für Neuanlagen, genannt Degression, bis 2024 ausgesetzt ist und danach nur noch halbjährlich mit einem Prozent erfolgt. „Lieferengpässen und Handwerkermangel wird so Rechnung getragen", erklärt Pöter. „Aktuell dauert es von der Bestellung bis zur Lieferung mehr als ein halbes Jahr. Hauseigentümer können nun damit planen, dass die Vergütung bei Lieferung der Anlage immer noch gleich hoch ist."

Neben der Einspeisevergütung kommen weitere Einnahmen in Form von geringeren Stromkosten hinzu. Je nach Anlagengröße kann der Solarstrom vom Dach ohne weitere Maßnahmen wie etwa die Zeitsteuerung von Elektrogeräten 25 Prozent des Strombedarfs im Haushalt decken. Und dieser Eigenverbrauch ist äußerst lukrativ. Wer einen Teil des günstigen Solarstroms selbst verbraucht, spart den Kauf von teurem Strom aus dem Netz. Die Kosteneinsparung ist von rund 16 Cent netto pro Kilowattstunde im vergangenem Jahr auf rund 19 Cent gestiegen.

Anlagenkosten gestiegen, Strompreis aber auch

Die Gründe: Zwar sind die Anlagen in den vergangenen Monaten teurer geworden, jedoch hat sich auch die Rendite beim Eigenverbrauch aufgrund der gestiegenen Stromkosten erhöht. Kleine Photovoltaikanlagen mit zehn Kilowatt installierter Leistung kosten aktuell im Schnitt rund 1.400 Euro netto pro Kilowatt. Eine Kilowattstunde Solarstrom kostet demnach rund zwölf Cent, die Kilowattstunde vom Stromversoger dagegen rund 31 Cent netto. Anfang vergangenen Jahres lagen die Werte noch bei 10 Cent Erzeugungskosten und 26 Cent Strompreis. Mit Solarstrom vom Dach versorgt man sich jetzt also immer profitabler. Der Eigenverbrauch ist der Renditetreiber bei einer Photovoltaikanlage. Steigen künftig die Strompreise weiter, wird der Eigenverbrauch zudem immer lukrativer.

Eigentümer sollten daher möglichst viel Solarstrom selbst nutzen. Ein Beispiel sind elektronische Geräte mit Zeitschaltuhr wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler, die in der Mittagszeit laufen. Tagsüber aufgeladene Elektroautos können den Eigenverbrauch noch deutlicher erhöhen. Auch stationäre Solarstromspeicher im Haus steigern den Anteil des selbst genutzten Solarstroms, indem er mittags gespeichert und abends verbraucht wird. Sie und Elektroautos erhöhen den Anteil des eigenen Solarstroms am Stromverbrauch auf bis zu 60 Prozent. Die Abhängigkeit von steigenden Strompreisen sinkt also. Gut sind auch nach Ost und West ausgerichtete Dachflächen. Belegt man beide mit Photovoltaikmodulen, ergibt sich eine größere genutzte Dachfläche, in Summe also mehr Solarstrom und einen in die Morgen- und Abendstunden verlängerten Ertrag für eine höhere Deckung des Strombedarfs im Haus.

Mit größeren Anlagen für die Zukunft gerüstet

Bedacht werden sollte: Je mehr Kilowatt man auf das Dach packt, desto günstiger wird der Einkauf pro Kilowatt installierter Leitung. Anlagen mit deutlich über zehn Kilowatt installierter Leistung sind bereits für 1.200 Euro pro Kilowatt zu haben. Die Solarstromkosten sinken daher auf rund zehn, elf Cent pro Kilowattstunde. „Wer ein geeignetes Dach hat, sollte sich daher ruhig für eine größere Anlage entscheiden. Zwar ist sie etwas weniger profitabel, da auch die verbesserte Einspeisevergütung nicht ganz kostendeckend ist", sagt Pöter. „Hier sollten Hauseigentümer aber an die Zukunft denken und berücksichtigen, dass sie künftig verstärkt Wärmepumpen und Elektroautos nutzen werden. Das wiederum erhöht die äußerst profitable Selbstnutzung des Solarstroms und deckt einen größeren Teil des Strombedarfs im Haus ab. Dies ist auch die kostengünstigste Art, sich von Strompreiserhöhungen unabhängig zu machen." Wichtig ist daher, die Kapazität des Daches für die Solarmodule auszuschöpfen, diese machen inzwischen auch nur noch 40 Prozent der Kosten einer Solaranlage aus.

Weitere Neuerung: Volleinspeisung besser gefördert, Anlagenmix möglich

Wer sich dafür entscheidet, den gesamten Strom einzuspeisen, wird besonders gut gefördert – spart dann aber keinen Cent bei der Stromrechnung. Künftig gibt es also zwei Betreibermodelle mit einem jeweils unterschiedlichen Vergütungssatz, für Volleinspeisung und teilweisen Eigenverbrauch. Die Volleinspeisung rechnet sich vor allem, wenn man nur einen sehr geringen Stromverbrauch hat und daher nur ein kleiner Teil des erzeugten Stroms selbst genutzt werden kann, sowie bei großen Anlagen. Dieses Modell soll daher auch zu größeren Anlagen und zu einer besseren Dachausnutzung führen.

Bei der Volleinspeisung steigt die Vergütung für Anlagen unter zehn Kilowatt installierter Leistung von 6,24 Cent pro eingespeister Kilowattstunde auf 13,0 Cent – ein Anstieg auf rund das Doppelte. Bei Anlagen bis 40 Kilowatt sind es noch 10,9 Cent pro Kilowattstunde für den über zehn Kilowatt hinausgehenden Anlagenteil. Auch ohne den lukrativen Eigenverbrauch ergibt die Volleinspeisung Gewinn, da die Erzeugungskosten bei lediglich zehn bis zwölf Cent pro Kilowattstunde liegen.

Interessant ist auch das neue Flexi-Modell: Anlageneigentümer können vor jedem Kalenderjahr neu entscheiden, ob sie voll einspeisen oder einen Teil selbst nutzen wollen. Wenn sich etwa nach einer energetischen Haussanierung der Stromverbrauch mit einer Wärmepumpe erhöht oder sich die Besitzer ein E-Auto zulegen, lohnt sich beispielsweise vor Jahresende der Umstieg von der Volleinspeisung auf die Teileinspeisung. Das ermöglicht den profitablen Eigenverbrauch des Solarstroms.

Die neue Fassung erlaubt darüber hinaus, dass auf einem Haus zwei Anlagentypen angemeldet werden können, eine zum teilweisen Eigenverbrauch und eine zur Volleinspeisung. So können Eigentümer zum Beispiel eine 5-Kilowatt-Anlage für den Eigenverbrauch und Teileinspeisung anmelden und zusätzlich noch eine 10-Kilowatt-Volleinspeiseranlage, die dann später auch in eine Eigenverbrauchsanlage umgewandelt werden kann. Voraussetzung dafür ist jedoch eine gesonderte Messeinrichtung für beide Anlagen, was das Ganze etwas teurer macht.

Steuerliche Vereinfachung

Zu guter Letzt soll es auch einen Abbau bürokratischer Hemmnisse geben, die viele Hauseigentümer bislang von dem Kauf einer Photovoltaikanlage abgehalten haben: Beispielsweise sollen zukünftig auch Eigentümer von Anlagen bis 30 Kilowatt installierter Leistung selbst entscheiden können, ob sie die Einkünfte aus der Solarstromproduktion in ihrer Einkommensteuererklärung angeben oder nicht. Noch ist allerdings unklar, wann die für die nächste Novelle geplante Regelung in Kraft treten wird. Bislang lag die Grenze bei zehn Kilowatt. Stellt man den Antrag auf Steuerbefreiung, geht das Finanzamt davon aus, dass keine Gewinnerzielungsabsicht vorliegt und es sich bei der Solarstromerzeugung um eine „Liebhaberei" handelt. Die Gewinne müssen dann nicht versteuert werden. Eine weitere Änderung ist der einfachere Netzanschluss: Für Anlagen bis 30 Kilowatt installierte Leistung muss der Netzbetreiber nicht mehr anwesend sein, es reichen Elektrofachleute.

Fazit: Photovoltaikanlagen lohnen sich künftig wieder mehr. „Je nach Anlagengröße und Höhe des Eigenverbrauchs gilt: Die Investition ist nach rund 15 Jahren über die Einspeisevergütung und den geringeren Bezug von Strom aus dem Netz abbezahlt", erklärt Franz Pöter vom Solar Cluster. „Danach liefert sie mindestens für zehn bis 15 Jahre günstigen Strom. Das ergibt am Ende einen schönen Gewinn, erhöht die Unabhängigkeit und verringert den CO2-Ausstoß. Hauseigentümer sollten sich daher unbedingt eine Solaranlage zulegen", betont Pöter. „Es ist der einzige Bestandteil des Hauses, der mehr einbringt, als er kostet. Darüber hinaus trägt der Solarstrom zum Schutz des Klimas bei."

11.07.2022  ·  Wärme
Oh Gott, die Heizkosten!

Das Thema Heizkosten regt derzeit die Gemüter an. Vizekanzler Robert Habeck spricht dabei in Interviews vom hydraulischen Abgleich. Bis zu 15 Prozent Energieeinsparung soll dadurch möglich sein. Angesichts der Prognosen der Experten, dass die Heizkosten im nächsten Jahr doppelt bis dreimal so hoch ausfallen werden wie bisher, klingt das schon interessant.
Aber stimmt es denn überhaupt in jedem Fall?

Die Rede ist von Gasheizungen. Bei einer Gasheizung wird im Kesselraum (meist im Keller) durch einen Brenner Wasser erwärmt, das dann in Rohren durchs Gebäude und durch die Heizkörper in den Räumen geleitet wird. Die Heizkörper geben die Wärme an den Raum ab. Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass alle Heizkörper in einem Gebäude möglichst gleichmäßig mit Wärme versorgt werden können. Das erreicht man, indem man die Durchflüsse der Heizkörper begrenzt. Ohne hydraulischen Abgleich kommt es zu Zeiten großen Wärmebedarfs, also wenn alle Mieter eines Hauses aufstehen und in angenehmer Temperatur frühstücken möchten, vorübergehend zu einer Unterversorgung der entfernt liegenden Heizkörper, meist derjenigen im Dachgeschoss. Bei einem ideal abgeglichenen System steht den Heizkörpern im Erdgeschoss derselbe Durchfluss zur Verfügung wie denen im Dachgeschoss.

Wieso spart man eigentlich Energie, wenn die Heizkörper gleichmäßig durchströmt werden?

Nennen wir den am weitesten vom Kessel entfernt liegenden Heizkörper mal den „letzten" Heizkörper. Was liegt nahe, wenn dieser letzte Heizkörper unterversorgt wird, also nicht richtig warm wird? Man stellt mehr Wärme zur Verfügung. Das bedeutet, man schickt das Wasser vom Kessel aus mit höherer Temperatur auf die Reise durch die Heizkörper; man erhöht die Vorlauftemperatur. Dann steht dem gesamten System mehr Wärme zur Verfügung, die es abgeben kann. Und das tut es. Leider undifferenziert. Es wird nämlich nicht nur der letzte Heizkörper wärmer, sondern auch alles zwischen ihm und dem Kessel. Auch die Leitungen. Deren Wärmeabgabe ist jedoch unerwünscht; sie führt zu Verlusten, die Effizienz nimmt ab. Optimalerweise betreibt man eine Heizung also mit der niedrigsten möglichen Vorlauftemperatur, mit der man die gewünschte Beheizung hinbekommt.

Heizungen werden daher außentemperaturgeführt betrieben. Ist es draußen kälter, soll der Kessel heißeres Wasser – mehr Wärmeleistung – zur Verfügung stellen, als wenn es wärmer ist. Das wird durch die Heizkurve beschrieben.

Damit ist klar: Der hydraulische Abgleich ist Voraussetzung für die optimale Einstellung der Heizkurve. Und nicht nur das: Auch die Pumpe kann nur optimal dimensioniert, eingestellt und betrieben werden, wenn die Durchflüsse der Heizkörper abgeglichen sind. Der Mehrverbrauch, wenn sie außerhalb ihres optimalen Arbeitspunkts läuft, mag gering erscheinen, aber das summiert sich: sie läuft tausende Stunden pro Jahr.

Die „gewünschte Beheizung" ist aber nicht nur durch die Wunschtemperatur definiert. Neben dieser, sagen wir aus Sparsamkeit mal 20 °C, spielt auch eine Rolle, wie geduldig jemand ist. Wenn gefordert ist, dass die Küche morgens, nachdem die Temperatur über Nacht auf 18 °C abgesenkt wurde, in 15 Minuten wieder auf 20 °C aufgeheizt ist, dann muss in diesen 15 Minuten die nötige Energie dafür in die Küche geliefert werden. Wenn man dem System 30 oder 60 Minuten Zeit gibt, um wieder 20 °C zu erreichen, kann man (ungefähr) dieselbe Wärmemenge über einen längeren Zeitraum liefern. Man muss also mehr heißes Wasser oder dieselbe Menge heißeres Wasser durch die Heizung pumpen, wenn es schnell gehen soll. Die Heizlast ist also eine andere. Auch hier gilt: „So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich.", da ein Betrieb nach Worst-Case-Annahmen zu höheren Verlusten führt.

Entsprechend werden die Heizungen unserer Gebäude auf eine halbwegs gleichmäßige Beheizung ausgelegt. In diesem Fall treten keine exorbitanten Spitzenlasten während der Aufheizzeiten auf. Wegen dieser Auslegung ist es nicht sinnvoll, Wohnungen nachts vollständig auskühlen zu lassen. Eine gemäßigte Absenkung hingegen ist sinnvoll, da die Wärmeverluste durch die Wände und durch Undichtigkeiten umso größer sind, je höher die Raumtemperatur ist.

Welche Möglichkeiten haben Verbraucher, Heizenergie zu sparen, ohne gleich in eine neue Heizung zu investieren?
  • Nachtabsenkung: Während man nachts unter der warmen Bettdecke liege, darf es in der Wohnung kälter sein als tagsüber. Damit sinken die Wärmeverluste durch die Wände und durch Undichtigkeiten. Das Einsparpotenzial ist nicht leicht zu quantifizieren, aber durchaus signifikant.

Es lohnt, mit der Absenkzeit zu spielen. Die Raumtemperatur fällt nicht schlagartig von 20 °C auf 16 °C, wenn der elektronische Thermostat die Solltemperatur absenkt. Vielmehr hat jeder Raum eine Trägheit. Je schlechter er gedämmt und je undichter er ist, desto schneller fällt die Temperatur. Es kann also sein, dass man in einem gut gedämmten, dichten Gebäude bereits Stunden vor dem Zubettgehen die Heizung herunterregeln kann, ohne dass es unbehaglich wird.

  • Raumtemperatur tagsüber senken. Statt bei 22 °C auch im Winter im T-Shirt in der Wohnung herumlaufen zu können, heize ich nur noch auf 20 °C und ziehe mich etwas wärmer an. Das bedeutet, ich nehme bewusst einen gewissen Komfortverlust in Kauf. Als Faustregel gilt, dass man je Grad Temperaturabsenkung 5-6 % Heizenergie einsparen kann.

Sind die üblichen manuellen Heizkörperthermostat verbaute, müssen Verbraucher selbst Hand anlegen und die Einstellung jeweils abends und morgens ändern. Hier gilt es mit Fingerspitzengefühl zu agieren: nicht die gleich um eine ganze Stufe hochdrehen, wenn es zu kalt ist, sondern in Viertelstufen. Und dann ein bisschen Geduld und mal schauen. Ständiges manuelles Nachregulieren ist kontraproduktiv. Durch programmierbare elektronisch gesteuerte Heizkörperthermostate können diese Vorgänge aber auch automatisiert werden. Solche Geräte passen die Solltemperatur in einem Raum zeitgesteuert an, sie senken abends die Solltemperatur von 20 auf 16 °C und erhöhen sie so zeitig vor dem Aufstehen wieder, dass die Raumtemperatur beim Aufstehen bereits wieder der Tages-Solltemperatur entspricht. Die thermische „Trägheit" des Raums gilt nicht nur beim Aufheizen: Auch abends kann man die Solltemperatur bereits eine gewisse Zeit vor dem Zubettgehen herunterfahren; es dauert, bis die Abkühlung fühlbar wird.

Die elektronisch gesteuerten Thermostate sind nicht nur eine Komfortfrage: Sie sprechen aufgrund einer anderen Regelcharakteristik günstiger auf Temperaturänderungen an. Auch das hilft Sparen.

Heizkosten im Büro sparen

Was in den eigenen vier Wänden gilt, gilt im großen Stil für Bürogebäude. Man sollte die Temperierung von Büros vor dem Hintergrund der auch nach Corona deutlich häufigeren Heimarbeit überdenken. Üblicherweise werden alle Büros in einem Gebäude an Arbeitstagen auf einer mittleren Solltemperatur gehalten, und die Nutzer können über Einzelraumregler nach oben oder unten davon abweichen. Es muss also niemand frieren. Ein Default-Wert nahe am Mittelwert dessen, was die Nutzer üblicherweise einstellen, z.B. 21 °C, ist sinnvoll, wenn die Büros tatsächlich jeden Tag genutzt werden, doch während der Zeiten, die ein Büro nicht genutzt wird, spart man durch eine Absenkung, z.B. auf 19 °C, bares Geld.

Doch zurück zum Thema „Heizung".

Damit sind die vom Laien ohne Hilfe durchführbaren Maßnahmen ausgeschöpft. Ab jetzt ist Fachpersonal gefragt. Eine Sortierung nach steigendem Aufwand:

  • Einfachste Maßnahme: Wartung. Auch wenn aktuelle Kessel wenig Ruß erzeugen, ist doch nach einiger Zeit des Betriebs eine Reinigung von Brenner, Brennerraum und Wärmeübertrager im Brennerraum erforderlich. Ablagerungen von Verbrennungsprodukten auf Wärmeübergangsflächen wirken nämlich wie eine Wärmedämmung.
  • Hydraulischer Abgleich: Er wird in VDI Richtlinie 2073 Blatt 2 beschrieben und muss von einem Fachmann vorgenommen werden. Dazu muss an jedem Heizkörper entweder das Vorlauf- oder das Rücklaufventil einstellbar sein. Sind alte, nicht einstellbare Ventile eingebaut, kann in vielen Fällen der Ventileinsatz gegen einen einstellbaren ausgetauscht werden. Solche Austauschsätze werden von namhaften Herstellern angeboten.

Die zweitbeste Wahl ist ein gruppenweiser hydraulischer Abgleich. Bei diesem werden nicht einzelne Heizkörper eingestellt, sondern die von der Hauptverteilleitung abzweigenden einzelnen Strangleitungen. Die optimale Einstellung der Strangventile, idealerweise mittels differenzdruckgesteuerter Ventile, ist jedoch eigentlich eine ergänzende Maßnahme zum hydraulischen Abgleich, nicht ein Ersatz für diesen. Sie verbessert die Hydraulik insbesondere im Teillastbetrieb – und den haben wir den größten Teil der Zeit.

Viele Heizkessel sind sogenannte Brennwertgeräte. Deren effizientes Funktionieren basiert auf einer möglichst starken Abkühlung des Heizwassers beim Durchgang durch die Heizkörper. Die Verbesserung des Wirkungsgrads bei Brennwertkesseln beruht darauf, dass die Kesselabgase möglichst viel Wärme an das Heizungswasser abgeben können, auch durch Kondensation von Verbrennungswasser. Wenn zu viel Wasser durch die Heizkörper fließt, kühlt es sich naturgemäß weniger ab, und die Vorteile des Brennwertkessels kommen gar nicht zum Tragen. Bei Brennwertgeräten ist daher der hydraulische Abgleich noch wichtiger für die Effizienz.

  • Vorlauftemperatur/Heizkurve absenken: Bei niedrigerer Vorlauftemperatur dauert es länger, bis das System nach einer Abkühlung wieder bei der Solltemperatur ankommt. Aber es überschießt auch weniger, und die Verluste sind geringer.
  • Einsatz einer effizienten Pumpe: Das Heizungswasser muss bewegt werden. Das übernimmt eine elektrisch betriebene Pumpe. Der Ersatz der Heizungspumpe durch eine Hocheffizienzpumpe ist zwar eine „invasive" Maßnahme an der Heizung, aber noch niederschwellig. Hier lässt sich mit geringer Investition oft eine signifikante Einsparung erzielen. Schließlich läuft diese Pumpe, so klein ihre Leistungsaufnahme auch sein mag, tausende Stunden pro Jahr.
  • Austausch zu groß dimensionierter Anlagen: Viele Heizungsanlagen sind größer ausgelegt als nötig. Der gedankliche Worst Case: Es ist kalt und ich bekomme meine Wohnung nicht warm. Also lege ich mein System mit Reserve aus. Überdimensionierte Anlagen laufen allerdings nicht im optimalen Arbeitspunkt; die Effizienz leidet.
Sparen auch bei der Trinkwassererwärmung?

Besser nicht! Wo erwärmtes Trinkwasser bevorratet wird, also in Speichern und Zirkulationssystemen, da muss es nach aktuellem Stand der allgemein anerkannten Regeln der Technik, insbesondere VDI 6023, ständig auf einer hohen Temperatur und im Fluss gehalten werden, damit sich keine Keime darin vermehren. Eine Absenkung der Speichertemperatur unter 60 °C oder etwa eine zeitweise Abschaltung der Zirkulationspumpe, um Leitungsverluste und Pumpenenergie zu sparen, ist daher nicht ratsam. Energie für Trinkwassererwärmung kann man also nur sicher einsparen, indem man weniger erwärmtes Wasser verbraucht, also beispielsweise kalt oder kürzer warm duscht. Wird eine zentrale Trinkwassererwärmung zeitweise nicht benötigt, kann ihr Betrieb unterbrochen werden. Dadurch lässt sich viel Energie – Wärme und Pumpenstrom – einsparen. Aber Achtung: Die Außerbetriebnahme und Wiederinbetriebnahme müssen fachgerecht durchgeführt werden, siehe dazu VDI/DQQST-EE 3810 Blatt 2.1.

Wer in der nächsten Heizsaison sparen möchte, der tut gut daran, schon jetzt den Fachhandwerksbetrieb seines Vertrauens zu kontaktieren. Kurz vor Beginn der Heizsaison fällt es allen ein ...

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