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ZUM TOBEN AB VOR DIE KIRCHE


21. Januar 2020
Zum Toben ab vor die Kirche


Zum Toben ab vor die Kirche
Noch drei Wochen läuft das Projekt der katholischen Kirchengemeinde und des DJK Südwest - Sülz. In Sülz und Klettenberg gibt es viele Angebote für Kinder, aber vergleichsweise wenige für solche, die dem Grundschulalter allmählich entwachsen. Hier sahen die katholische Kirchengemeinde und der Sportverein DJK Südwest Handlungsbedarf und stellten ein gemeinsames Projekt auf die Beine: „Bewegte Kirchplätze“.

Das sieht zum Beispiel so aus: Auf den Stufen vor der Nikolauskirche versuchen sich zwei Mädchen daran, die Holzfiguren des Wikingerschach umzuwerfen. Zwischen den Bäumen, die den Kichvorplatz zu Lotharstraße hin begrenzen, spannt sich eine Slackline, die allerdings derzeit unbenutzt ist. Umsolebhafter geht es rund um die kleine, mobile Tischtennisplatte und im "Panna Court", einer runden Fläche, die von einem Netz umspannt ist, damit nicht Bälle von hier aus auf die Straße fliegen. Außerdem gibt es Pedalos und jede Menge anderes Bewegungsspielzeug für draußen, welches das Team des Hö-Vi-Landes zur Verfügung gestellt hat.

„Eine Bekannte aus Bonn hat mir von einem solchen Projekt erzählt, und ich fand die Idee gut“, berichtet Diakon Hanno Sprissler. Die Erfahrung der ersten „Bewegten Kirchplätze“ zeigt: Was für Bonn funktioniert, lässt sich auch in Sülz gut umsetzen. Noch bis in den Oktober hinein wird es nun an wechselnden Orten vor den katholischen Kirchen in Sülz und Klettenberg jede Menge Programm zum Spielen und Toben geben.

Vertreter des DJK Südwest sind als Organisatoren und Begleiter ebenfalls mit im Boot, außerdem unterstützte die in Sülz ansässige Installationsfirma Helmut Hinz & Co. das Angebot finanziell.

„Wir kamen auf der Stadtteilkonferenz miteinander ins Gespräch und haben die bewegten Kirchplätze dann den Sommer über auf die Beine gestellt“, berichten Sprissler und Oliver Nizschke, der Sportmanager des DJK. Aus Sicht der Sportler sind die Events eine gute Gelegenheit, größeren Kindern, für die Spielplätze nicht mehr so attraktiv sind, Bewegungsräume zu veraffen. "Die Hallen- und Sportplatzkapazitäten sind begrenzt, sodass wir ständig auf der Suche nach alternativen Flächen sind", verrät Nitschke.

Um Mitgliederwerbung gehe es keiner der beiden Institutionen: "Wir können uns vor Nachfrage ohnehin kaum noch retten", sagt Nitschke. Der Sportverein habe derzeit etwa 2000 Mitglieder aus Stadtteilen von Lindenthal bis Zollstock. Zum umfangreichsten Angebot gehären viele Kurse aus dem Bereich des Breitensport, darunter Fußball, Basketball, Volleyball, Judo, Gymnatik und Leichtatlethik.

Angebote noch an drei Samstagen im Oktober

Auch den Katholiken, deren Gemeinde rund 16000 Köpfe zählt, gehe es nicht etwa um ihr Image: „Sülz und Klettenberg sind sowieso definitiv nicht verstaubt. Wir möchten einfach ein Angebot schaffen, von dem wir sehen, dass es gebraucht wird“, meint Sprissler. Zum Beispiel bei Straßenfesten merke man, dass Eltern es gerne annähmen, wenn sie ihre Kinder gut betreut wüssten, während sie selbst über die Meile flanieren. Ähnlich entspannt kann ein samstaglicher Einkauf ablaufen, während der Nachwuchs über die Kirchvorplätze turnt. Zudem gebe es unter den zahlreichen Familien im Stadtteil auch eine große Gruppe Alleinerziehender, denen man auf diese Weise eine Entlastung anbieten könne. In den nächsten Wochen können Kinder noch an drei Samstagen auf den „Bewegten Kirchplätzen“ spielen: am 5. Oktober vor St. Nikolaus, am 12. Oktober vor St. Karl Borromäus und am 19. Oktober vor St. Bruno.

Von Johanna Tüntsch