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GROSSE TRINKWASSERANLAGEN SIND ANFÄLLIGER FÜR LEGIONELLEN


02. Mai 2014
Große Trinkwasseranlagen sind anfälliger für Legionellen


Große Trinkwasseranlagen sind anfälliger für Legionellen
Foto: Fotolia
Nahezu jede achte Anlage ist betroffen: Deutschlandweit liegt die Befallsquote bei 13,3 Prozent. Die Anfälligkeit der Trinkwasseranlage steigt dabei mit ihrer Größe - allerdings helfen bereits einfache Präventionsmaßnahmen, die den Befall vermeiden und den Wasserverbrauch verringern. In großen Trinkwasseranlagen ist die Wahrscheinlichkeit eines zu hohen Legionellenbefalls höher. Diesen Schluss legt eine Ergebnisbewertung des Energiemanagers Techem nahe, die zeigt: Mit der Größe einer Liegenschaft steigt auch die Befallsquote.

Bis zum 31. Dezember 2013 musste laut Trinkwasserverordnung in einem großen Teil der deutschen Mehrfamilienhäuser die Trinkwasserinstallation auf Legionellenbefall überprüft werden. Das Unternehmen wertete die anonymisierten Analyseergebnisse von über 176.000 Proben aus, die bis zum Jahresende 2013 in annähernd 25.000 Mehrfamilienhäusern genommen wurden. Die Auswertung liefert damit einen bundesweiten Trend.

Nahezu jede achte Anlage betroffen

Bundesweit stellte Techem in 13,3 Prozent der untersuchten Liegenschaften einen höheren Befall fest, als laut Trinkwasserverordnung zulässig - diese sieht einen Maximalwert von 100 sogenannten koloniebildenden Einheiten (KbE) in 100 Millilitern Wasser vor. Rund 7,3 Prozent der ausgewerteten Liegenschaften wiesen einen Befall  von 101 bis 1.000 KbE auf, 5,1 Prozent lagen zwischen 1.000 und 10.000 KbE und 0,9 Prozent über 10.000 KbE. Nennenswerte regionale Unterschiede ergab die Untersuchung zwar nicht, dies könne nach Aussagen von Techem aber auch in der Datenbasis begründet sein: Eine regionale Zuordnung der Ergebnisse ist nur eingeschränkt möglich, da die Anzahl der genommenen Proben lokal zu unterschiedlich war.

Befall großer Anlagen wahrscheinlicher, aber nicht höher

Das Rohrleitungssystem großer Anlagen hat zumeist einen größeren Rohrdurchmesser, ist länger und weiter verzweigt. Zudem sind Leerstände oder längere Abwesenheit einzelner Mieter in größeren Liegenschaften statistisch wahrscheinlicher. All dies führt zu mehr Stagnation beziehungsweise einem langsameren Durchfluss und auch zu einem größeren Temperaturgefälle innerhalb des Leitungssystems. Und hier liegt laut Techem der Knackpunkt: Da Legionellen in stehendem oder nur langsam fließendem Wasser mit einer Temperatur zwischen 25 °C und 55 °C besonders gut gedeihen, finden sie in großen Trinkwasseranlagen zumeist bessere Lebensbedingungen. Dies zeigte auch die Auswertung von Techem. Sie ergab für Liegenschaften mit bis zu zehn Wohnungen eine Befallsquote (Befall von über 100 KbE) unter zehn Prozent, für Liegenschaften von 20 bis zu 50 Wohnungen dagegen schon über 20 Prozent und für Liegenschaften mit 100 und mehr Wohnungen sogar eine Befallsquote von durchschnittlich über 30 Prozent. Die Größe der Trinkwasseranlage zeigte in der Auswertung jedoch nur Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit eines Befalls, nicht auf die Höhe.

Präventionsmaßnahmen: Hydraulischer Abgleich, Spülungen und Isolierung

In der Regel helfen bei einem Legionellenbefund relativ einfach umzusetzende Maßnahmen wie eine thermische oder chemische Desinfektion, um den Befall zumindest kurzfristig einzudämmen. Um einen wiederholten Befall zu vermeiden, spielen aber auch die richtigen Präventionsmaßnahmen eine große Rolle: Bei einer korrekten Einstellung der erzeugten Wassertemperatur, die gerade in großen Anlagen deutlich über 60°C liegen sollte, trägt ein professioneller hydraulischer Abgleich der Anlage dazu bei, dass die gewünschte Temperatur im gesamten Leitungssystem ausreichend hoch gehalten wird. Dies erhöht zudem den Komfort für die Mieter und spart Wasser ein, da in den Wohnungen schneller warmes Wasser zur Verfügung steht. Regelmäßige Spülungen in leerstehenden Wohnungen, eine an den tatsächlichen Bedarf der Liegenschaft angepasste Dimension der Trinkwasseranlage und die Dämmung freiliegender Warmwasserleitungen, etwa in Leitungsschächten, unterstützen diese Maßnahmen.

Wir beraten Sie gerne rund um dieses aktuelle, brisante Thema und erarbeiten gemeinsam mit Ihnen geeignete Maßnahmen speziell für Ihr Objekt. Gerne führen wir die auszuführenden Arbeiten anschließend für Sie aus. Zur Terminvereinbarung stehen wir Ihnen unter 0221 94404220 zur Verfügung!