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GEFAHR IM SOMMER: BESONDERE TRINKWASSERHYGIENE IN DER SOMMER- UND FERIENZEIT


06. Juli 2011
Gefahr im Sommer: Besondere Trinkwasserhygiene in der Sommer- und Ferienzeit


Gefahr im Sommer: Besondere Trinkwasserhygiene in der Sommer- und Ferienzeit
Foto: Fotolia
Die sommerliche Wärme gefällt nicht nur dem Menschen. Auch Keime vermehren sich schneller. Neben Nahrungsmitteln wie Fleisch und Salaten ist bei Hitze auch das Trinkwasser gefährdet. Da es nicht steril ist, können sich auch schon wenige vorhandene Keime bei erhöhten Temperaturen extrem schnell vermehren. Gerade zu Beginn der Feriensaison gibt der VDI daher Empfehlungen zur Trinkwasserhygiene.

Idealerweise ist die heimische Trinkwasser-Installation hygienebewusst nach der Richtlinie VDI 6023 geplant und ausgeführt. Das bedeutet, dass sie keine Stichleitungen enthält, in denen Wasser „abstehen“ kann. In Zonen mit Stagnation kann es zum Festsetzen von Mikroorganismen auf der Rohrinnenwandung kommen (Biofilmbildung). Dies kann über den Anschluss der Stichleitung hinweg zu einer Verkeimung der restlichen Installation führen. Abhilfe ist einfach: Statt einer langen Stichleitung, z. B. zum Garten oder Dachboden, sollte die dortige Zapfstelle an eine Schleife in einer regelmäßig durchspülten Leitung (zum WC oder zur Waschmaschine) angeschlossen werden. Der Mehraufwand in Form einiger Meter mehr Rohrleitung ist überschaubar und die Leitung wird so automatisch gespült.

Kaltwasserleitungen sollten so verlegt sein, dass sie nicht durch benachbarte Warmwasserleitungen erwärmt werden. Entsprechend müssen Warmwasserleitungen gedämmt sein, Kaltwasserleitungen sollten dagegen nicht ungedämmt in warmen Räumen (wie Dachböden oder Heizungskellern) verlegt sein.

Dringend zu empfehlen ist nach längerer Abwesenheit oder bei der Ankunft in einer Ferienwohnung das Spülen aller Zapfstellen. Das erste gezapfte Wasser sollte auf keinen Fall getrunken werden. Dabei sollte jede Zapfstelle so lange laufen, bis das abfließende Wasser eine konstante – kühle – Temperatur aufweist. Das umfasst z. B. jeden Wasserhahn, jede Brause, das WC, Geräteanschlüsse und Schlauchanschlüsse, beispielsweise im Garten oder im Heizungsraum.

Während der Reise sind ausreichend Vorräte an Trinkwasser, vorzugsweise Mineralwasser, mitzuführen – vor allem bei Staugefahr oder bei der Reise mit Kindern. Beim Kauf sollte auf intakte Verschlüsse geachtet werden. Mineralwasser mit Kohlensäure ist für Verkeimung weniger anfällig als stilles Wasser.

In Reisebussen, Bahnen und Flugzeugen mitgeführtes Wasser „aus dem Hahn“ ist kein Trinkwasser. Für das Zähneputzen im Schlafwagen werden vielfach speziell ausgewiesene Konserven angeboten. Wo dies nicht der Fall ist, ist im Zweifel lieber gekauftes Mineralwasser zu verwenden.

Offenkundig selten benutzte oder nicht hygienisch einwandfrei aussehende Zapfstellen an Tankstellen und Autobahntoiletten sind nicht zur Entnahme von Trinkwasser geeignet.

Hotelduschen sollten so heiß wie möglich gespült werden. Bei Temperaturen von über 60 °C sterben möglicherweise vorhandene Legionellen ab. Wird das Wasser nicht richtig heiß, sollte das Duschen in feinem Sprühnebel vermieden werden. Da Legionellen nur beim Einatmen gefährlich sind, kann der Brausekopf abgeschraubt und ein dicker Wasserstrahl zum Duschen verwendet werden.